Supercomputer: NEC ungeschlagen, Linux-Cluster im Aufschwung

Anlässlich der Supercomputerkonferenz in Baltimore präsentierte das Top500-Team die neuesten Ergebnisse seines Rankings der Rechenleistung von Großrechnern, Supercomputern und Clustern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 131 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Uwe Harms

Anlässlich der amerikanischen Supercomputerkonferenz in Baltimore präsentierte das Top500-Team die neuesten Ergebnisse seines weltweiten Rankings der Rechenleistung von Großrechnern, Supercomputern und Clustern. Weiterhin liegt der japanische Earth-Simulator von NEC mit fast 36 TeraFlop/s Linpack-Leistung vorne -- er allein schafft 12 % der gesamten Top-500-Leistung.

In diesem Herbst haben sich die beiden ASCI-Q-Rechner von Hewlett-Packard mit 4096 Alpha-Prozessoren und jeweils 7,7 TeraFlop/s auf die nächsten Plätze geschoben. Der Cluster von Linux-NetworX mit 2304 Xeon-Prozessoren sprang mit 5,7 TeraFlop/s sofort auf Platz fünf.

Von den Top-10-Systemen sind sieben in den USA installiert, jeweils eines in Japan, Frankreich und Großbritannien. Bemerkenswert ist auch, dass mittlerweile ein System auf Basis von 1536 2,2-GHz-Dual-Xeon-CPUs gleichziehen kann mit IBMs Regatta (1280 1,3-GHz-Power4-Prozessoren): beide erreichen 3,2 TeraFlop/s.

Linux-Cluster auf AMD- und Intel-IA-32-Basis unterstreichen mit einem Anteil von 12 % aller Systeme und etwa 14 % der Linpack-Leistung ihre Bedeutung. Auch zwei Itanium-1- und -2-Cluster fanden schon den Weg in die Liste. Vektorrechner machen zwar nur noch acht Prozent der Systeme aus, glänzen aber noch mit 20 % der Gesamtleistung.

Beim Wettrennen der Hersteller hat sich die neue HP wieder mit 27,4 % der Rechner knapp vor IBM (26,2 %) geschoben. Dagegen liegt IBM bei der Leistung mit 32 % klar vor HP (22 %). Bei den Systemen erobert Sun Platz 3 vor SGI (18 respektive 9 %). Bei der Leistung schafft NEC Platz 3 mit 14,6 % vor Sun mit 6,3 %.

Den Kontinentvergleich gewinnen nach wie vor die USA, die bei der Leistung 50,9 % für sich reklamieren und damit gegenüber dem Juni um rund fünf Prozentpunkte zulegen konnten. Um fast den gleichen Prozentsatz ist Japan zurückgefallen, jetzt bei 20 %.

Deutschland unterstreicht seine führende Rolle in Europa mit 71 Rechnern und 25 TeraFlop/s, 14 beziehungsweise 9 Prozent der weltweiten Zahlen. Es folgt Großbritannien mit 39 Rechnern (8 %) und 21 TeraFlop/s (7 % der Weltwerte). Der schnellste Rechner in der Bundesrepublik steht in Garching bei der Max-Planck-Gesellschaft, Platz 21 mit 2 TeraFlop/s. Er basiert auf der IBM Regatta und hat mit 752 Power-4-Prozessoren eine Spitzenleistung von 3,9 TeraFlop/s. Auch die Nummer 2 findet sich in Bayern, das Leibnizrechenzentrum in München erreicht Platz 27 mit 1,7 TeraFlop/s bei einer Spitzenleistung von 2 TeraFlop/s. Die beiden Rechnerkomplexe des HLRN in Berlin und Hannover landen als Einzelsysteme mit jeweils 1 TeraFlop/s auf den Plätzen 44 und 45. (Uwe Harms) / (js)