Suse Linux Enterprise Server 10 virtualisiert Windows

Mit dem Service Pack 1 für den Suse Linux Enterprise Server 10 (SLES 10) soll sich nun auch Windows als Xen-Gastsystem betreiben lassen.

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Novell hat das lang ersehnte Service Pack 1 für seinen Suse Linux Enterprise Server 10 (SLES) freigegeben. Das Update erweitert den Unternehmensserver um Unterstützung für die Quad-Core-Prozessoren von Intel (Xeon) und AMD (Opteron). Verbesserungen soll es in Bereichen wie Sicherheit und High-Availability-Storage geben. Eine aktualisierte Version des Hypervisors Xen macht nun zum ersten Mal den Betrieb von unmodifizierten virtualisierten Gastsystemen unter SLES möglich.

Xen gehört bereits seit der Veröffentlichung von SLES 10 vor fast einem Jahr fest zum Lieferumfang von Novells Server-Betriebssystem. Allerdings virtualisierte die Software bislang ausschließlich SLES-10-Gastsysteme. Auf Systemen mit hardwarebasierten Virtualisierungsfähigkeiten, wo der Prozessor Virtualisierung mittels einer Befehlssatzerweiterung (AMD-V [Pacifica], Intel VT) ermöglicht, gelingt mit dem Service Pack nun auch der Betrieb von Betriebssystemen ohne angepassten Kernel. So soll zum Beispiel auch Windows unter Suse Linux Enterprise laufen. Den umgekehrten Weg erlaubt das kürzlich erschienene Service Pack 1 für Microsofts Virtual Server 2005 R2, das nun erstmals offiziell SLES 10 unterstützt.

Für Juli kündigte Novell die Verfügbarkeit des kommerziellen Suse Linux Enterprise Virtual Machine Driver Pack an. Das Paket mit paravirtualisierten Netzwerk- und Block-Device-Treibern für Windows 2000, XP und Windows 2003 soll Festplatten- und Netzwerkzugriffe dieser Gastsysteme merklich schneller machen. Treiber für Red Hat Enterprise Linux 4 und 5 will Novell wenig später zur Verfügung stellen. Das Driver Pack ist auf Subskriptionsbasis erhältlich. Dabei kostet ein Abonnement für einen physikalischen Server mit bis zu vier virtuellen Gästen 299 US-Dollar. Für ein Server-Abo mit einer unlimitierten Anzahl an Gastsystemen verlangt Novell 699 US-Dollar.

Auch der Suse Linux Enterprise Desktop soll dank des Service Packs 1 nun Windows als Gast beherbergen können. Novell hat den Client zudem mit aktualisierter Software aufgepeppt und verspricht erweiterte Unterstützung für die Büro-Suite OpenOffice. (akl)