Technik für autonome Autos: Aktienkurs von Mobileye sackt nach Umsatzwarnung ab

Während der Lieferkettenengpässe haben sich Autohersteller mit Technik von Mobileye eingedeckt. Nun erwartet das Unternehmen einen massiven Auftragsrückgang.

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Auto mit Aufschrift "Mobileye"

(Bild: Mobileye)

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Der Aktienkurs von Mobileye ist am Donnerstag abgestürzt, nachdem der Hersteller von Technik für autonome Fahrzeuge und Fahrassistenten vor einem massiven Rückgang an Aufträgen gewarnt hat. Um 25 Prozent sackte der Kurs am Donnerstag nach der Ankündigung ab, blieb danach aber stabil. Das mehrheitlich zu Intel gehörende Unternehmen hat darin erklärt, dass man erfahren habe, dass die Kundschaft überschüssige Lagerbestände der hauseigenen SoCs habe. Die seien angesichts der Engpässe bei den Lieferketten in den Jahren 2021 und 2022 aufgebaut worden und sollten nun geleert werden. Deshalb geht Mobileye davon aus, dass der Umsatz im ersten Quartal "signifikant" unter dem des ersten Quartals 2023 liegen werde. Danach sollte sich die Lage normalisieren.

Laut dem vorläufigen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024, in dem die erwarteten Einbrüche publik gemacht wurden, geht Mobileye jetzt davon aus, dass 2024 ein Umsatz von maximal zwei Milliarden US-Dollar erreicht wird. Das wären 100 Millionen US-Dollar weniger als 2023 und 600 Millionen US-Dollar weniger, als von Analysten erwartet. Der operative Verlust soll sich auf rund 400 Millionen US-Dollar fast verzehnfachen. Der Aktienkurs sackte daraufhin um ein Viertel ab und stabilisierte sich anschließend bei etwa 30 US-Dollar. Den Höchststand hatte der mit über 45 US-Dollar im Frühjahr 2023, unmittelbar nach dem Börsengang hat er aber auch bei unter 26 US-Dollar gelegen.

Mobileye entwickelt optische Fahrassistenzsysteme sowie Technologien für autonome Fahrzeuge. Das israelische Unternehmen wurde 1999 gegründet und liefert inzwischen Technik an zahlreiche große Hersteller. Außerdem arbeitet Mobileye mit verschiedenen Partnern an der Weiterentwicklung autonomer Fahrzeuge. Intel hat das Unternehmen 2017 für mehr als 15 Milliarden US-Dollar gekauft und anschließend von der Börse genommen. Im Herbst 2022 wurde dann die Rückkehr des Aktienhandels angekündigt, seit Ende Oktober ist Mobileye wieder an der Börse. Der erneute Börsengang ist Teil der Strategie von CEO Pat Gelsinger, das Kerngeschäft von Intel zu stärken.

(mho)