Telekom: Keine neuen Erkenntnisse gegen Obermann

Es gibt nach Angaben des Unternehmens keine Hinweise, dass der Telekom-Chef von einem Kooperationsmodell mit der mazedonischen Regierung gewusst hat.

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  • dpa

Gegen Telekom-Chef René Obermann gibt es im Zusammenhang mit Bestechungsvorwürfen bei Beteiligungen in Osteuropa nach Konzernangaben keine neuen Erkenntnisse oder Vorwürfe. Aus einem Brief der die Telekom vertretenden Kanzlei Debevoise-Plimpton, aus dem der Spiegel zitiert, seien keine strafrechtlichen Vorwürfe gegen Obermann abgeleitet worden, teilte Telekomsprecher Stephan Broszio am Samstag auf Anfrage mit.

Es gebe keine Hinweise, dass Obermann von einem Kooperationsmodell mit der mazedonischen Regierung gewusst geschweige denn daran mitgewirkt habe. Der Spiegel hatte über eine Geheimvereinbarung berichtet, von der Obermann hätte gewusst haben können.

Der Brief der Kanzlei liegt den Behörden nach Telekom-Darstellung seit Jahren vor. Danach wirft die Bonner Staatsanwaltschaft den Telekom-Managern vor, eine Art Geheimabkommen mit der mazedonischen Regierung verhandelt zu haben.

Darin sollen millionenschwere Zahlungen an die Regierung mit der Nichtvergabe einer dritten Mobilfunklizenz in Mazedonien verknüpft worden sein. Die Bonner Ermittler hätten der Telekom offenbar E-Mails präsentiert, in denen auch Obermann über Verhandlungen mit der mazedonischen Regierung und über den Stand der Geheimverhandlungen unterrichtet worden sein könnte.

Nach Darstellung der Telekom bestätigt und bekräftigt das Schriftstück aber, "dass es keine Hinweise gibt, dass René Obermann von einem 'Protocol of Cooperation' gewusst haben müsste, geschweige denn an diesem mitgewirkt hat".

Die US-Kanzlei begleite zur Wahrung der Rechte der Deutschen Telekom die relevanten Untersuchungen und Ermittlungen der US-Behörden seit längerem. Alle Dokumente, auf die in der Unterlage Bezug genommen werde, lägen den ermittelnden Behörden vor. In keinem Stadium des vierjährigen US-Ermittlungsverfahrens sei gegen den Vorstandsvorsitzenden ein persönlicher Vorwurf erhoben worden. Obermann habe noch Ende 2009 als Zeuge im Rahmen des US-Verfahrens an der Aufklärung mitgewirkt.

Obermann wird zudem vorgeworfen, er habe dem Chef der mazedonischen MakTel klar gemacht, dass eine Dividende nur in dem Fall fließe, wenn die Marktöffnung abgebremst werde. Die Bonner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruptionsverdachts auch gegen Obermann. Obermanns Wohnung war durchsucht worden. In dem Fall geht es um Vorgänge aus dem Jahre 2005. Obermann leitete damals die Mobilfunksparte des Konzerns.

(anw)