Telekom-Konkurrenten wollen DSL-Lücken schneller als der Ex-Monopolist schließen

Die im Branchenverband VATM organisierten Unternehmen wollen die restlichen fünf Millionen Bürger, die bislang von einem DSL-Zugang abgeschnitten sind, binnen eines Jahres mit schnellem Internet versorgen.

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Mit einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel reagieren die im VATM zusammengeschlossenen Telekommunikationsunternehmen, zu denen die spanische Telefónica und die KPN-Tochter E-Plus gehören, auf ein Angebot des Telekom-Chefs René Obermann an die Kanzlerin. Danach will die Telekom 2 Milliarden Euro investieren, um die restlichen Lücken im Breitbandnetz bis 2011 zu schließen. Bislang sind rund 5 Millionen Bundesbürger, vor allem auf dem Lande, vom schnellen Internet-Zugang abgeschnitten. Als Gegenleistung fordert Obermann freilich, von den Konkurrenten höhere Mietpreise für die Nutzung der Leitungen für die "letzte Meile" verlangen zu dürfen.

Dies hat die im VATM organisierten Konkurrenten alarmiert: "Wir machen das im Vergleich zur Telekom in der Hälfte der Zeit, mit höherer Internet-Zugangsgeschwindigkeit und deutlich billiger", sagte VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner der Financial Times Deutschland. Anders als die Telekom setzen die Rivalen nicht nur auf herkömmliche DSL-Technik, sondern wollen auch Glasfaser und digitales Funknetz nutzen.

Die Entscheidung zum Ausbau des Netzes soll am 5. Januar 2009 auf einem Investitionsgipfel der Bundesregierung fallen. Laut FTD ist ein Erfolg des VATM-Vorstoßes allerdings fraglich, da die meisten Regierungsmitglieder die Position der Telekom teilen würden und der Bonner Konzern ausgerechnet den größten Konkurrenten, Vodafone, auf seine Seite gezogen habe: In Würzburg und Heilbronn wollen sie gemeinsam ein VDSL-Netz aufbauen. ()