Telekom-Prozess: Buchwerte belanglos?

Die Telekom will offenbar mit einer neuen Verteidigungsstrategie in den am Montag beginnenden Mammutprozess um ihren Börsengang im Jahr 2000 gehen.

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Von
  • Christian Persson

Die Telekom will offenbar mit einer neuen Verteidigungsstrategie in den am Montag beginnenden Mammutprozess um ihren Börsengang im Jahr 2000 gehen, wie Der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe berichtet. Während der Konzern bisher behauptet hatte, die Aktienprospekte zur massiv beworbenen Herausgabe der "Volksaktie" seien korrekt gewesen, verlegten sich die Anwälte nun auf die Argumentation, die Anleger hätten damals "in einem von der New Economy geprägten Umfeld gehandelt", in dem die heute umstrittenen Buchwerte von Immobilien überhaupt keine Rolle gespielt hätten. Die Bemängelung fehlerhafter Buchwerte in den Klagen der rund 17.000 Kleinaktionäre seien deshalb ein "bloßer Vorwand zur Begründung eines Prospektfehlers" und somit haltlos.

Der Rechtsvertreter des Musterklägers, der Tübinger Rechtsanwalt Andreas Tilp, bezeichnete die neue Verteidigungslinie der Telekom als "Akt der schieren Verzweiflung". Er will die Argumentation vor Gericht durch Vorspielen von TV-Spots und Interviews mit dem damaligen Telekom-Chef Ron Sommer widerlegen. (cp)