Telekom senkt Preise für DSL-Resale

Der Bonner Konzern hat die Preise für das von vielen Wettbewerbern genutzte Vorleistungsprodukt DSL-Resale deutlich gesenkt und hofft damit den Kundenschwund abfedern zu können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 315 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Die Deutsche Telekom hat die Preise für den Wiederverkauf von DSL-Anschlüssen (DSL-Resale) nach Informationen aus Branchenkreisen deutlich gesenkt. Den Zwischenhändlern würden Abschläge von 28 bis 47 Prozent gegenüber dem regulären Verkaufspreis geboten, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch. Der Preis für eine einfache DSL-Leitung liege damit bei 10,50 Euro und für eine schnelle 6 Megabit-Leitung bei 11,50 Euro.

Bislang erhalten Wiederverkäufer wie United Internet und Freenet Preisnachlässe von 20 Prozent. Mit dem neuen Tarifangebot will die Telekom ihr so genanntes Resale-Angebot attraktiver machen und die Abwanderung von Privatkunden abfedern. Im ersten Halbjahr verlor der Marktführer eine Million Kunden, die zu anderen Netzbetreibern wechselten. Mit dem attraktiveren Resale-Angebot sichert sich die Telekom zumindest die Grundgebühr von bis zu 11,50 Euro, die sie von den Wiederverkäufern erhält. Die Telekom lehnte einen Kommentar zu der Preissenkung ab.

Auch im Hinblick auf die von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke angekündigten Preissenkungen bei den eigenen Endkundenprodukten erwartet die Branche einen neuen Preisrutsch auf dem DSL-Markt. "Ich rechne mit einem deutlichen Rückgang der DSL-Preise", sagte Versatel-Chef Peer Knauer in Köln. Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke will die Tarife für einen Breitbandanschluss mit einem Telefonie-Pauschalpreis ab dem Herbst auf unter 40 Euro senken. Dies wäre gegenüber dem derzeitigen Preisniveau ein Abschlag von rund 50 Prozent. Damit will Ricke den Druck auf die Wettbewerber erhöhen und darüber den Abgang von Kunden verringern. In der ersten Jahreshälfte wechselten eine Million Telekom-Kunden zur Konkurrenz.

Bei den meisten Wettbewerbern ist ein Breitbandanschluss deutlich günstiger zu bekommen als bei dem Marktführer Telekom. Knauer erwartet, dass die meisten Anbieter auf den Telekom-Vorstoß reagieren werden. "Die Wettbewerber werden den Preisabstand zur Telekom wieder herstellen", sagte er. (dpa) / (vbr)