Telekom überrascht mit Nettogewinn

Die Deutsche Telekom AG hat entgegen den Erwartungen der Analysten im ersten Quartal 2003 einen Nettogewinn in Höhe von rund 100 Millionen Euro ausgewiesen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 62 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Die Deutsche Telekom AG hat entgegen den Erwartungen der Analysten im ersten Quartal 2003 einen Nettogewinn in Höhe von rund 100 Millionen Euro ausgewiesen. Im ersten Quartal 2002 hatte die Telekom noch 1,4 Milliarden Euro Verlust verbucht. Das gab das Unternehmen am Donnerstagmorgen in Bonn bekannt. Analysten hatten für das erste Vierteljahr lediglich mit einem auf 549 Millionen Euro gesunkenen Nettoverlust gerechnet. Mit Beteiligungserlösen belief sich der Konzerngewinn auf rund 850 Millionen Euro.Der Umsatz konnte um 6,6 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro gesteigert werden.

Schon die Quartalszahlen von T-Online am Dienstag hatten die Börsianer positiv überrascht. Erstmals hatte Europas größter Onlineanbieter einen kleinen Gewinn vor Steuern erzielt.

Beim Überschuss vor Steuern, dem Zinsergebnis und den Abschreibungen des Unternehmens (EBITDA) legte die Deutsche Telekom um 29,7 Prozent von 3,8 Milliarden Euro auf 4,9 Milliarden Euro zu. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA stieg ebenfalls deutlich stärker als der Umsatz um 18,4 Prozent von 3,8 auf 4,5 Milliarden Euro.

Seinen drückenden Schuldenberg konnte das Unternehmen um rund 4,8 Milliarden Euro beziehungsweise 7,9 Prozent von 61,1 Milliarden Euro zum Jahresende 2002 auf 56,3 Milliarden Euro zum 31. März 2003 reduzieren. Bis zum Jahresende will das Unternehmen den Schuldenstand auf rund 50 Milliarden Euro drücken. Seine Formel lautet 6+6: Jeweils 6 Milliarden sollen aus dem operativen Geschäft sowie dem Verkauf von nicht-strategischen Geschäften kommen. Bei den Verkäufen hat die Telekom die geplante Summe schon nahezu erreicht.

"Wir sind mit diesen Zahlen sehr zufrieden", sagte der Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke. Als Grund für den Ergebnisanstieg nach einem Rekordverlust von 24,6 Milliarden Euro für das Bilanzjahr 2002 gab das Unternehmen am Donnerstag in Bonn "erhebliche Effizienzfortschritte, positive Steuereffekte sowie Beteiligungsverkäufe" an.

Vorstandschef Ricke hatte nach seiner Berufung Mitte November 2002 dem Unternehmen ein rigoroses Sparprogramm verordnet. Bis 2005 sollen rund ein Fünftel der 256.000 Arbeitsplätze (2002) gestrichen werden. Gewerkschaften protestierten gegen diese Pläne. (wst)