Telekom will UMTS-Lizenz in Frankreich

Telekom-Chef Ron Sommer hat angekündigt, dass sich der rosa Riese um eine UMTS-Lizenz in Frankreich bewerben wird.

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  • dpa

Nach dem erfolgreichen Erwerb einer UMTS-Lizenz in Großbritannien will sich die Deutsche Telekom auch in Frankreich um die begehrten Mobilfunkrechte bewerben. Das kündigte Vorstandschef Ron Sommer in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Le Figaro" an. Man brauche dabei keinen einheimischen Partner. Die Deutsche Telekom sei auch ein französisches Unternehmen, das 3000 Menschen beschäftige, betonte Sommer. Der Bonner Telefonriese ist in Frankreich mit seinen Töchtern Siris (Festnetz), Club Internet (Online) und debis (Systemgeschäft) vertreten.

Für Kooperationen sei das Unternehmen bei UMTS aber offen, ergänzte ein Telekom-Sprecher in Bonn. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der internationalen Mobilfunk-Aktivitäten der Telekom wurde in der Branche immer wieder über eine mögliche Übernahme der französischen Bouygues Telecom durch den Bonner Telefonkonzern spekuliert. Das Unternehmen ist der drittgrößte Mobilfunkbetreiber in Frankreich und gilt neben Itineris (France Telecom) und SFR (Cegetel/Vivendi) als sicherer Bewerber um die UMTS-Lizenzen.

Eine Auktion bezeichnete Sommer erneut als die fairste und transparenteste Lösung. "Wenn die Regierung die Lizenzen gratis verteilen würde, wäre das eine verdeckte Subvention", warnte er. Die Kosten für die Lizenzen wären weniger hoch, wenn in allen Länder Versteigerungen durchgeführt würden. Sommer hatte in den vergangenen Wochen die Erlöse aus den Versteigerungen und die unterschiedliche Vergabepraxis in Europa kritisisiert. In Spanien seien die Lizenzen in einem "Schönheitswettbewerb" vergeben worden. Die Telekom war dort leer ausgegangen. In Großbritannien hatte sie über ihre Tochter One2One für rund vier Milliarden Pfund eine UMTS-Lizenz ersteigert. In Deutschland sollen voraussichtlich Ende Juli vier bis sechs UMTS-Lizenzen versteigert werden. Dabei werden insgesamt Erlöse von mehr als 100 Milliarden DM erwartet. Über das Vergabeverfahren in Frankreich ist noch nicht endgültig entschieden. (dpa)/ (cp)