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Tesla Powerwall: Energiespeicher für zu Hause

Rudolf Opitz
Tesla Powerwall: Energiespeicher für zu Hause

Eine Powerwall (links) nicht nur für den Tesla in der Garage.

(Bild: Tesla Motors)

Der Elektromobilhersteller Tesla hat einen Akku für Privathaushalte vorgestellt, der durch den vermehrten Einsatz von Solar- und Windkraft verursachte Schwankungen im Netz ausgleichen soll. Das US-Unternehmen kooperiert mit der Hamburger Firma Lichtblick.

Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne oder Wind wird oft viel produziert, wenn der Bedarf gering ist. Große Energiespeicher sind aber aufwendig und teuer. Tesla-Chef Elon Musk hat in der Nacht zum Freitag in Los Angeles nun seine "Powerwall" vorgestellt, eine Heim-Batterie aus flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Zellen mit Kapazitäten von 7 und 10 Kilowattstunden. Die Produktion der Powerwall soll noch in diesem Jahr in der Tesla-eigenen Akku-Fabrik in Nevada [1] beginnen.

In den Haushalten sollen die Akkus des Elektroauto-Herstellers [2] Energie aus dem Netz oder der Photovoltaik-Anlage speichern, wenn wenig Energie verbraucht wird und diese zu Zeiten höherer Last – etwa in den Abendstunden – wieder abgeben. Überschüssige Energie kann ins Netz gespeist werden. Der Akku soll in der 7-KWh-Variante voraussichtlich 3000 US-Dollar, in der 10-KWh-Version 3500 US-Dollar kosten. Die nötige Umsetzer-Elektronik für die Stromnetz-Integration ist allerdings nicht im Preis inbegriffen. Für Unternehmen gibt es eine Powerpack genannte 100-KWh-Industrieversion, die in den USA bereits im Einsatz sein soll.

In Deutschland will Tesla mit dem Hamburger Energie- und IT-Unternehmen LichtBlick [3] zusammenarbeiten. LichtBlick soll die Plattform "SchwarmDirigent" liefern, die die lokalen Energiespeicher mit den Energiemärkten vernetzt. Die IT-Plattform vermittelt Netz-Überschüsse an die LichtBlick-Kunden mit Heim-Akku und steuert die Wiedereinspeisung bei hohen Lasten. Die Kunden werden von LichtBlick an den Erlösen aus dem Energiehandel beteiligt. LichtBlick hofft, die Zusammenarbeit mit Tesla auf die EU, die USA, Australien und Neuseeland auszudehnen.

Neu ist die Idee einer dezentralen Energiespeicherung allerdings nicht. So liefert das Unternehmen Sonnenbatterie [4] aus Wildpoldsried im Allgäu ähnliche Anlagen unter dem Namen "Sonnenbatterie eco" mit Kapazitäten zwischen 4 und 16 KWh inklusive Wechselrichter-Technik zu Preisen ab 10.000 US-Dollar aus. Das Unternehmen hat selbst gerade die Zusammenarbeit mit dem US-Solar-Spezialisten Sungevity bekanntgegeben, der außer in den USA auch in den Niederlanden Solaranlagen installiert.

Die Sonnenbatterie eco arbeitet mit Lithium-Eisenphosphat-Zellen, die eine deutlich höhere Zyklenzahl als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien erreichen sollen. Sonnenbatterie gibt daher eine Garantie für 10 Jahre oder 10.000 Zyklen. Eine 10-Jahres-Garantie verspricht allerdings auch Tesla für seine Powerwall-Akkus. (rop [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2631126

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Elektroautos-Tesla-baut-seine-gigantische-Akkufabrik-in-Nevada-2334365.html
[2] http://www.teslamotors.com/de_DE/
[3] http://www.lichtblick.de/
[4] http://www.sonnenbatterie.de/strom-energie-speicher/home/
[5] mailto:rop@ct.de