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The Element: Intels kommender High-Performance-Mini-PC zerlegt

Mark Mantel
The Element: Intels High-Performance-Mini-PC zerlegt

(Bild: Koolshare)

Intels bisher leistungsstärkster NUC-Mini-PC ist modular aufgebaut, weist im Prototypstatus aber zu wenig Kühlfläche auf.

Intels kommende Next Unit of Computing (NUC) mit dem Codenamen Ghost Canyon ist modular aufgebaut und soll mehr Leistung bieten als alle bisherigen Mini-PCs aus eigenem Hause. Folglich wächst der Rechner auf eine Größe von 96 × mm 216 × mm 238 mm, das Gehäuse fasst 5 Liter.

Im chinesischen Forum Koolshare ist bereits ein ausführlicher Testbericht [1] zu einem Prototyp erschienen. Im Boden sitzt ein einfach gehaltenes Mainboard mit je zwei PCI-Express-3.0-x16-Steckplätzen, einem x4-Anschluss und einem M.2-Slot – eine CPU-Fassung gibt es nicht. Stattdessen kommt in den ersten x16-Steckplatz Intels sogenannte The-Element-Karte [2], auf der ein verlöteter Mobile-Prozessor sitzt – in diesem Fall der Achtkerner Core i9-9980HK aus der Coffee-Lake-H-Familie.

Für Massen- und Arbeitsspeicher gibt es je zwei M.2-Slots und RAM-Steckplätze (DDR4-SO-DIMM). Zu den Anschlüssen gehören 6 × USB 3.2 Gen 2 (10 Gbps), 2  × Thunderbolt 3 (als USB-C), 2 × Gigabit-Ethernet und Wi-Fi 6 (WLAN 802-11ax).

Der zweite PCIe-3.0-x16-Steckplatz ist für eine bis zu 200 mm lange Dual-Slot-Grafikkarte vorgesehen. Voraussichtlich ab Ende 2020 kann Intel dort seine eigenen Xe-GPUs verbauen [3]. Das 500-Watt-Netzteil von FSP hat zwei achtpolige Stromstecker für die Grafikkarte in Reserve.

Intels NUC-Mini-PC Ghost Canyon als Prototyp (0 Bilder) [4]

[5]

Der Prozessor, die Spannungswandler vom Mainboard und der mobile Chipsatz CM246 sind über eine gemeinsame Vapor Chamber mit einem kleinen Aluminiumkühlkörper verbunden. Ein Radiallüfter übernimmt die Durchlüftung, zwei 80-mm-Axiallüfter im Deckel führen die Abwärme aus dem Gehäuse.

An dieser Stelle attestiert der Tester Intel Nachholbedarf: Unter Volllast müssen die Lüfter so weit hochdrehen, dass der Mini-PC eine Lautstärke von fast 50 dB(A) erreicht (direkt neben dem Gehäuse gemessen). Mangels Kühlung drosselt der Core i9-9980HK die Taktfrequenz seiner acht Rechenkerne nach kurzer Zeit auf 2,6 GHz – 200 MHz über dem Basistakt. Die Lautstärke ist dann mit circa 42 dB(A) immer noch hoch. Ein U-Prozessor mit einer TDP von 15 statt 45 Watt würde das Problem lindern, aber auch den Sinn einer High-End-NUC torpedieren. (mma [6])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4564342

Links in diesem Artikel:
[1] https://koolshare.cn/thread-168913-1-1.html
[2] https://www.heise.de/news/The-Element-Intel-zeigt-PCI-Express-Karte-mit-CPU-RAM-und-SSD-4548737.html
[3] https://www.heise.de/news/Intel-Grafikprozessor-soll-2020-kommen-4077450.html
[4] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_4564367.html?back=4564342;back=4564342
[5] https://www.heise.de/bilderstrecke/bilderstrecke_4564367.html?back=4564342;back=4564342
[6] mailto:mma@heise.de