TikTok schränkt Funktionen in Russland ein: Keine Videos mehr

Als Reaktion auf das Gesetz zu Falschinformationen lässt die Kurzfilmplattform in Russland keine Livestreams und Videos mehr zu, nur noch Direktnachrichten.

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TikTok-Logo auf Handy

(Bild: Primakov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

TikTok schränkt den Dienst in Russland ein, da nach einer Gesetzesänderung Gefängnisstrafen für Äußerungen drohen, die von der offiziellen Darstellung des Krieges in der Ukraine abweichen. Nutzer in Russland werden nicht mehr live streamen und neue Inhalte in den Videodienst hochladen können. Man habe angesichts der neuen Gesetzeslage keine andere Wahl, schrieb Tiktok am Sonntag bei Twitter.

Nach der Gesetzesänderung von Freitag kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. Präsident Wladimir Putin und die russische Regierung bezeichnen unter anderem den Angriffskrieg in der Ukraine ausschließlich als Spezialoperation.

Die russischen Behörden kündigten bereits an, den Zugang zu Facebook in Russland einzuschränken. Mittlerweile wurde Metas Plattform ebenso wie Twitter nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax in Russland komplett blockiert. TikTok kommt anders als die restlichen sozialen Netzwerke nicht aus den USA, sondern gehört zum chinesischen Konzern ByteDance.

TikTok folgt mit dem Video-Stopp in Russland dem Beispiel großer Medienanstalten. Mehrere deutsche und ausländische Sender haben auf die Einschränkung unabhängiger Berichterstattung bereits mit einem Rückzug aus Russland reagiert. So setzen auch ARD und ZDF ihre Berichterstattung aus den Moskauer Studios aus.

Nur einen Tag zuvor hatte TikTok noch erklärt, dass die Kurzfilmchenplattform künftig Videos staatlich kontrollierter Media entsprechend markieren werde. Unter Einbeziehung internationaler Experten soll damit gegen die Verbreitung von Falschinformationen vorgegangen werden. Nun werden in Russland gar keine neuen Inhalte bei TikTok erlaubt.

Während TikTok Videos und Livestreams in Russland nicht mehr zulässt, sollen die in der Plattform integrierten Direktnachrichten weiterhin möglich sein. Die Plattform wolle die laufenden Entwicklungen weiter beobachten und entsprechend entscheiden, wann die Dienste wieder vollständig aufgenommen werden können. (mit Material der dpa) /

(fds)