Time Warner mit gutgerechnetem Quartalsabschluss
Die Gewinne des weltgrößten Medienkonzerns Time Warner gehen bei leichter Umsatzsteigerung wegen hoher außergewöhnlicher Ausgaben um 35 Prozent zurück.
Der weltgrößte Medienkonzern Time Warner, der derzeit mit dem Online-Dienst AOL fusioniert, hat das zweite Quartal 2000 – betrachtet man die absoluten Zahlen – mit einem deutlichem Gewinnrückgang bei leichter Umsatzsteigerung abgeschlossen. Der Umsatz stieg von 6,5 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 1999 auf 7,1 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal diesen Jahres; der Gewinn vor Steuern ging im gleichem Zeitraum von rund zwei Milliarden US-Dollar auf 1,3 Milliarden US-Dollar zurück.
Time Warner stellt aber in seinem Abschluss so genannte "normalisierte" Gewinne in den Vordergrund: Während in die absoluten Zahlen auch einmalige Finanz-Ereignisse eingehen, sollen die normalisierten Zahlen eine vergleichbare Basis schaffen und den "zugrundeliegenden operativen Trend" verdeutlichen. Die normalisierten Gewinne sehen sehr viel besser aus als die absouluten: Hier kann Time Warner von einer Steigerung um 12 Prozent sprechen. In der normalisierten Rechnung stieg der Gewinn vor Steuern von 1,2 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal des letzten Jahres auf 1,4 Milliarden im zweiten Quartal diesen Jahres.
Im Quartalsabschluss werden die Bereiche Verlag, Film, Kabel-Infrastruktur und Digitale Medien der Normalisierung unterzogen, in allen Bereichen bedeutet dies eine Verbesserung der Ergenisse. Besonders groß sind die Auswirkungen bei der Kabel-Infrastruktur: Aus einem Rückgang von absoluten 1,2 Milliarden US-Dollar Gewinn vor Steuern auf 455 Millionen wird so einer Steigerung von 410 Millionen US-Dollar auf 462 Millionen. Immerhin weist der Konzern darauf hin, dass einmalige Finanz-Ereignisse in jedem Quartal vorkommen können und dass also die normalisierten Zahlen genau auf die vorgenommenen Anpassungen hin untersucht werden sollten. (chr)