Torrentspy wehrt sich gegen US-Filmindustrie

Die BitTorrent-Suchseite beantragt die Abweisung der gegen sie gerichteten Klage, da Torrentspy kein Copyright-geschützes Material hoste und zweifelhafte Links entferne. Der Filmbranche gehe es in Wahrheit darum, das BitTorrent-Format zu kriminalisieren.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Betreiber der BitTorrent-Suchseite Torrentspy wehren sich gegen die US-Filmindustrie. Deren Verband Motion Picture Association of America (MPAA) geht juristisch gegen eine Reihe von Websites vor, die zwar selbst keine urheberrechtlich geschützten Inhalte hosten, jedoch nach Ansicht der MPAA die Suche nach vermeintlichen oder tatsächlichen "Raubkopien" erleichtern. Torrentspy hat nun beantragt, die unter anderem gegen sie gerichtete Klage abzuweisen (Schriftsatz als PDF-Datei).

Torrentspy begründet seinen Antrag damit, dass die Website nicht auf Copyright-geschützte Inhalte verlinke und man mit Hollywood kooperiert habe, um beanstandete, verdächtig erscheinende Links zu entfernen. Es gebe keine Haftbarkeit für Copyright-Veletzungen "dritten Grades", argumentiert die Suchseite. Mit ihrer Argumentation gehe die MPAA weit über die vom Supreme Court im Fall Grokster/Morpheus gezogene Linie hinaus und versuche in Wahrheit, die BitTorrent-Software zu "kriminalisieren", heißt es in einer Mitteilung von Torrentspy.

Das oberste US-Gericht hatte in seiner Entscheidung zu Grokster und Morpheus im vergangenen Sommer bejaht, dass Hersteller von Software auch für die Rechtsverletzungen durch Dritte, die die Software einsetzen, verantwortlich gemacht werden können, wenn diese Werkzeuge mit der Möglichkeit zur Copyright-Verletzung beworben werden. Im Fall MPAA gegen Torrentspy und andere kommt es für die Suchseitenbetreiber entscheidend darauf an, das Gericht davon zu überzeugen, man sei nicht Steigbügelhalter für Raubkopierer. (ssu)