Transrapid: machbar, aber nicht geplant

Mehr als eine halbe Milliarde Euro haben die Planungen für den Transrapid bisher gekostet, rund 560 Millionen flossen in die Weiterentwicklung der Technik.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Die Entwicklung der Magnetschwebebahn Transrapid hat die deutschen Steuerzahler bisher mehr als eine halbe Milliarde Euro gekostet. Das berichtet der Spiegel in seiner kommenden Ausgabe. Der Artikel nennt Zahlen aus einem Bericht des Bundesverkehrsministeriums und zieht eine ernüchternde Bilanz: So zahlte der Bund für die Weiterentwicklung der Technik seit 1990 rund 560 Millionen Euro, für die Transrapid-Versuchsanlage im Emsland 59 Millionen, weitere 56 Millionen für die Planungen von möglichen Strecken zwischen Hamburg und Berlin sowie in Nordrhein-Westfalen und Bayern und allein 11,1 Millionen für eine Machbarkeitsstudie der Deutschen Bahn AG.

Inzwischen steht laut Spiegel jedoch fest, dass keine der beiden Strecken für die Magnetschwebebahn in Frage kommt, lediglich ein Streckenabschnitt zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen ist noch im Gespräch. Dabei galt der Transrapid noch im August vergangenen Jahres als förderungswürdiges "Leuchtturmprojekt" der "Hightech-Strategie für Deutschland" und wurde in einem Atemzug etwa mit dem Satellitenortungssystem Galileo genannt. Im regulären Einsatz befindet sich der mit öffentlichen Geldern großzügig geförderte Transrapid lediglich in China. Gesine Lötzsch, Haushaltspolitikerin der Bundestagsfraktion der Linken, kommentierte dies gegenüber dem Spiegel so: "Am Transrapid haben sich einige Unternehmen eine goldene Nase verdient". (dwi)