UFO-Studie vorgestellt: NASA benennt Chef für UFO-Forschung

Die UFO-Studie für die NASA ist fertig und öffentlich einsehbar. Darin geht es aber nicht um Funde, sondern um Empfehlungen für die US-Weltraumagentur.

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Kugelfömiges silbernes Gebilde am Himmel

Bild eines Wetterballons aus dem Bericht

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Holland

Die NASA ist wie kein anderer dafür geeignet, bei der Aufklärung von UFO-Sichtungen zu helfen und wichtige Daten zur Ergründung des Phänomens zu liefern. Das ist ein zentrales Ergebnis einer von der US-Weltraumagentur eingesetzten Expertengruppe, die ihren lange erwarteten Bericht jetzt vorgestellt hat. Entgegen vieler Erwartungen werden darin keine UFO-Sichtungen ausgewertet und mögliche bislang geheime Begebenheiten vorgestellt. Stattdessen ging es darum, auszuarbeiten, wie die NASA mit ihrem einzigartigen Instrumentarium und Datenschatz dabei helfen kann, zu klären, was es mit den UFO-Sichtungen auf sich hat.

Bei der NASA selbst wird der Abschlussbericht der Gruppe noch ausgewertet; die Weltraumagentur will jedenfalls einen Chef für UFO-Forschung einsetzen. Der soll Kommunikation, Ressourcen und analytische Fähigkeiten zusammenführen, um für künftige Bewertungen von UFO-Sichtungen eine robuste Grundlage zu legen. Außerdem möchte die NASA verstärkt mit der Öffentlichkeit zusammenarbeiten und die Erforschung von UFOs "destigmatisieren", heißt es weiter. Damit kommt die Weltraumagentur Forderungen nach, die die UFO-Gruppe bei der Vorstellung eines Zwischenstands im Frühjahr formuliert hat. Kernforderung ist die Zuverfügungstellung besserer Daten.

Die Gruppe hat in ihrem Abschlussbericht noch ergänzt, dass die Kooperation mit kommerziellen Anbietern von Erdbeobachtungsdiensten verbessert werden sollte. Unternehmen wie Planet und Airbus betreiben Satelliten, die die Erdoberfläche mit hohen Auflösungen ablichten. Zudem ist die Gruppe zu dem Schluss gekommen, dass hochentwickelte Datenanalysemethoden für umfassende Erforschung des UFO-Phänomens angewandt werden sollten, darunter auch Techniken wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Die NASA müsste ihre Expertise dabei anderen Behördeninitiativen zur Verfügung stellen, die sich ebenfalls der Erforschung von UFO-Sichtungen widmen.

Die NASA hat die eigene Untersuchung von UFO-Sichtungen vergangenen Juni angekündigt. Neun Monate lang sollte das Team um den Astrophysiker David Spergel Daten zusammentragen und ausarbeiten, wie die Phänomene in Zukunft am besten untersucht werden können. In den Vereinigten Staaten wurde der abschließende Bericht mit besonders großem Interesse erwartet, auch, weil die Öffentlichkeit keiner anderen Behörde so sehr vertraut wie der NASA. Bei der Arbeit des Gremiums ging es aber nicht darum, ein für alle Mal zu klären, ob es einen Beweis dafür gibt, dass hinter UFO-Sichtungen Aktivitäten außerirdischer Intelligenz stehen, hat Spergel erklärt.

(mho)