US-Behörde verfolgt E-Mail-Spammer

Die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) macht Ernst gegen so genannte unsolicited E-mail, also Spam.

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Von
  • Dr. Hans-Peter Schüler

Die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) macht Ernst gegen so genannte unsolicited E-mail, also Spam. Die Regierungsbehörde kündigte an, sie werde in den nächsten Wochen "systematische Aktionen zur Durchsetzung des Gesetzes" bekannt geben, nachdem sie bislang ausschließlich die Betreiber unseriöser Webseiten im Visier hatte.

Anscheinend ist den Gesetzeshütern der Geduldsfaden gerissen, weil ihnen Verbraucher pro Tag mittlerweile rund 10 000 E-Mails mit fragwürdigen Angeboten weiter leiten, die sich bei näherer Betrachtung oft als betrügerisch herausstellen. Solche Offerten hätten arglose Adressaten um Milliarden von US-Dollars erleichtern können, erklärte ein FTC-Sprecher. Die häufigsten E-Mail-Fallen versprächen den Opfern Verdienstmöglichkeiten bis zu 1000 Dollars, meistens mit Internet-basierten Geschäftsideen, aber oft kämen dahinter nur illegale Kettenbriefe zum Vorschein.

Gegen solche Machenschaften sowie Verkaufsangebote über Hunderttausende von E-Mail-Adressen, mit denen der Käufer sein eigenes Adressgeschäft starten soll, will die FTC unter Bezug auf Gesetze vorgehen, wie sie 18 US-Bundesstaaten verabschiedet haben. Kalifornien gesteht seinen Bürgern zwar das Recht zu, Spamversender auf Schadenersatz zu verklagen, doch in den meisten Fällen wird sich die FTC, die von sich aus keine Bußgelder verhängen kann, wohl darauf verlegen müssen, Spammer wegen unlauterer Geschäftspraktiken anzugreifen. Entsprechendes Bundesrecht gibt es in den USA nicht – vielleicht eine Folge der regen Lobbyarbeit von Direktmarketing-Verbänden.

Als Präzedenzfall konnte die FTC Ende Januar erwirken, dass ein Mitarbeiter eines Anbieters von Nahrungszusatzmitteln 30 000 US-Dollar, die er aus einer E-Mail-Kampagne eingenommen hatte, zurückzahlen musste. (hps) / (gr)