US-Behörden setzen Prüfung der Werbekooperation von Google und Yahoo fort

Im Oktober wollten die beiden Internetfirmen ihre Kooperation starten, doch die kartellrechtlichen Untersuchungen durch das US-Justizministerium gehen ohne ein bisher greifbares Zwischenergebnis weiter.

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Nach den ursprünglichen Plänen von Google-Chef Eric Schmidt sollte die Anzeigenkooperation mit Yahoo im Oktober 2008 an den Start gehen. Im Rahmen der kartellrechtlichen Untersuchungen hat das US-Justizministerium jedoch erst in dieser Woche neue Gespräche mit Kunden und Wettbewerbern der beiden Internetfirmen aufgenommen, berichtet das Wall Street Journal. Der zuständige stellvertretende Generalstaatsanwalt Thomas Barnett habe noch keine Entscheidung in der Sache getroffen, sondern stattdessen den ehemaligen Vizevorstandsvorsitzenden von Walt Disney, Sanford Litvack, mit weiteren Nachforschungen beauftragt. Sollte es zu einem Kartellverfahren in der Sache kommen, wird Litvack zudem die Anklage vertreten.

Ein abschließendes Gespräch mit Google und Yahoo haben die Behörden unterdessen für die kommende Woche angesetzt. Während Google weiterhin auf einen pünktlichen Start der Anzeigenkooperation mit Yahoo drängt, wandten sich in dieser Woche noch einmal 10 Kongressabgeordnete an das US-Justizministerium. In einem Brief äußerten sie Bedenken im Hinblick auf die Zusammenarbeit der beiden Internetfirmen und forderten eine sorgfältige Prüfung.

Nachdem sich der US-Verband der Werbetreibenden bereits gegen die Kooperation von Google und Yahoo ausgesprochen hatte, nahm auch der Staat Kalifornien eigene Untersuchungen auf. Yahoos Vizepräsident David Hantman trat der geballten Kritik nun jedoch offensiv entgegen. In Folge der Zusammenarbeit werde keinesfalls ein Unternehmen entstehen, dass über 90 Prozent des Online-Werbemarktes kontrolliere, betonte er und ging damit gezielt auf die von den Kongressabgeordneten schriftlich geäußerten Befürchtungen ein. Yahoos Ziel sei es vielmehr, den eigenen Anteil am Werbemarkt im Internet schrittweise zu erhöhen. "Die Kooperation wird uns zu einem stärkeren Wettbewerber bei der Internetsuche und -werbung machen", konstatierte Hantman. (map)