US-Forscher bauen Neuro-Chip aus Memristoren

Neuronale Netze auf Software-Basis funktionieren ähnlich wie das menschliche Gehirn, brauchen dafür aber viel Rechenleistung. Mit einem neuartigen Konzept wurden sie jetzt in weitaus effizienterer Hardware-Form realisiert.

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US-Forscher bauen Neuro-Chip aus Memristoren
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Von
  • Sascha Mattke

Forscher der University of California in Santa Barbara (UCSB) und der Stony Brooks University haben einen Chip entwickelt, der ausschließlich aus so genannten Memristoren besteht. Der Prototyp kann lediglich einfache Schwarz-Weiß-Muster erkennen, hat aber das Potenzial, insbesondere Mustererkennung deutlich effizienter zu machen. Das berichtet Technology Review.

Memristoren sind exotische Elektronik-Bausteine, die erst 2008 zum ersten Mal realisiert werden konnten – eine Art Widerstand mit Gedächtnis. Sofort anschließend war davon die Rede, dass sie für dichtere Datenspeicherung und neuronale Netze aus Hardware genutzt werden könnten. Hewlett-Packard und der Speicherhersteller SK Hynix versuchen seit 2010, Memristor-Datenspeicher zu kommerzialisieren. HP will mit der Technologie sogar eine vollkommen neue Computer-Architektur schaffen.

Der jetzt in einem Fachaufsatz in der Zeitschrift Nature vorgestellte Chip ist ein Schritt in diese Richtung: Er stellt ein neuronales Netz in Hardware-Form dar, wobei jeweils nur ein Memristor eine Synapse darstellt. „Wenn sich das Design zu großen Netzwerken hochskalieren lässt, wird es Auswirkungen auf die Zukunft des Computing haben“, schreibt Robert Legenstein, Associate Professor an der Technischen Universität Graz, in einem Kommentar zu dem Nature-Artikel.

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(sma)