US-Kongress soll Besteuerungsverbot für Online-Handel aufrecht erhalten

US-Regierung will Steuervorteile für Internet-Händler beibehalten, um dem Online-Markt weiteren Anschub zu geben.

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Von
  • Oliver Lau

US-Finanzminister John Snow und Wirtschaftsminister Don Evans haben dem Kongress dringend geraten, das Verbot zur Besteuerung von Online-Geschäften aufrecht zu erhalten, berichten US-Medien. Die US-Regierung befürwortet den Erhalt des Besteuerungsverbots, da sich der Online-Markt noch in der Entstehung befinde und es nicht von Vorteil sei, die Internet-Händler mit Steuern zu belasten. Das Verbot ist bislang anscheinend ein Erfolgsrezept: Im Jahre 2002 hatte die Gesamtheit aller Online-Händler den Break-even erreicht. Viele vor Jahren noch als Eintagsfliegen verschriene Unternehmen machten soviel Gewinn, dass die Verluste der weniger erfolgreichen dadurch aufgewogen wurden.

In den USA ist die Mehrwertsteuer Angelegenheit der einzelnen Bundesstaaten. Im Jahre 1998 hatte der US-Kongress beschlossen, dass diese lokalen Steuern nicht auf Internet-Geschäfte erhoben werden sollen, um den aufkommenden Internet-Handel zu schützen. Im November 2001 hatte der US-Kongress das Verbot zur Besteuerung von Online-Geschäften auf weitere zwei Jahre verlängert. Das Verbot läuft also im kommenden November aus.

Die Vereinigung aller US-Gouverneure National Governors Association (NGA) moniert allerdings, dass den Bundesstaaten durch die Regelung Milliarden US-Dollar an Steuern durch die Lappen gehen und drängt nun darauf, die Steuervorteile zu streichen. Im vergangenen Jahr wurden immerhin 76 Milliarden US-Dollar Umsatz durch Online-Geschäfte erbracht, entsprechend einem Anteil von 3,6 Prozent am Gesamtmarkt. (ola)