USA-Reisende müssen Einreiseinformationen elektronisch übermitteln

Mit dem Start des ESTA-Systems Mitte Januar müssen auch von der Visapflicht befreite USA-Reisende vor Reiseantritt ihre Einreiseerklärung elektronisch abgeben und die Erteilung einer Einreisegenehmigung abwarten.

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Von
  • Hermann Wygoda

Künftig müssen sich alle USA-Reisenden aus Ländern, die am sogenannten Visa Waiver Program teilnehmen, bereits vor Reiseantritt elektronisch darüber informieren, ob sie in den Vereinigten Staaten willkommen sind oder nicht. Ab dem 12. Januar soll das bisherige, in den Flugzeugen verteilte Einreise-Formular durch eine elektronische Anmeldung, das sogenannte "ESTA"–Verfahren (Electronic System For Travel Authorization) abgelöst werden. Bei diesem System, das unter der Ägide des US-Heimatschutzministeriums betrieben wird, werden dieselben Informationen über die Reisenden abgefragt wie bisher mit den Fragebögen.

Der Botschaftsrat für konsularische Angelegenheiten bei der US-Botschaft in Berlin, David Stewart, wies darauf hin, dass die Reisegesellschaften verpflichtet seien, nur Passagiere mitzunehmen, die sich bereits angemeldet haben. "Die ESTA-Reisengenehmigung sollte spätestens 72 Stunden vor Antritt einer USA-Reise beantragt werden, da in dem System neben der sofortigen Genehmigung auch eine Genehmigung innerhalb dieses Zeitraums hinterlegt ist", unterstrich Stewart. Nach dem Absenden des Antrags werde nach seinen Angaben in weniger als 0,5 Prozent der Fälle die Genehmigung nicht automatisch erteilt.

Wenn eine Ablehnung des Antrags durch das System erfolgt, muss bei einem der Konsulate der USA in Düsseldorf, Leipzig, München, Hamburg oder Frankfurt am Main ein Visum beantragt werden. Falls das System mit "Genehmigung wird bearbeitet" antwortet, dann muss der Reisende sich innerhalb der nächsten 72 Stunden darüber informieren, ob im System eine endgültige Antwort hinterlegt wurde. Das macht das neue Verfahren auch zu einem Roulettespiel, falls erst beim Einchecken am Flughafen die Genehmigung abgefragt wird. Denn bei einer längeren "Bearbeitung" der Anfrage, kann das Flugzeug bereits abgehoben haben. Die USA erwarten für dieses Jahr 1,8 Millionen Besucher aus der Bundesrepublik Deutschland, was eine Steigerung gegenüber 2007 um 20 Prozent bedeute.

Von dem elektronischen Verfahren erhoffen sich die US-Behörden eine geringere Fehlerquote beim Ausfüllen der Anträge und damit auch eine problemlosere Einreise – zumindest theoretisch. Zwar gilt die nach dem neuen ESTA-Verfahren erteilte Einreisegenehmigung für zwei Jahre und für beliebig viele Flüge, doch werden die Zoll- und Grenzschutzbeamten nach wie vor die letzte Entscheidung über die tatsächliche Einreise am Flughafen treffen. (Hermann Wygoda) / (vbr)