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Ubuntu-Telefone für Oktober angekündigt

Dr. Oliver Diedrich

Erste Smartphones mit Ubuntu sollen ab Oktober diesen Jahres in zwei Regionen auf den Markt kommen.

Erste Smartphones mit Ubuntu [1] sollen ab Oktober diesen Jahres auf den Markt kommen. Das hat Mark Shuttleworth, Gründer des Ubuntu-Herstellers Canonical [2], gegenüber dem Wall Street Magazine [3] erklärt. Die Ubuntu-Telefone sollen in zwei großen Regionen verkauft werden – welche das sind und ob die USA dazugehören, hat Shuttleworth nicht verraten. Laut Shuttleworth interessierten sich eine Reihe von TK-Anbietern für das im Januar vorgestellte Ubuntu for phones [4]; konkrete Namen nannte er allerdings nicht. Eine Entwicklerversion von Ubuntu for phones soll noch im Februar verfügbar werden.

Ubuntu for phones verwendet einen Android-kompatiblen Linux-Kernel, sodass Android-Treiber verwendet werden können – das sollte die Portierung des Systems auf Android-Telefone recht einfach machen. Apps werden als Web App in HTML5 oder nativ mit Qt in C/C++, der Qt Markup Language (QML) und JavaScript programmiert und können über das Ubuntu SDK Canonicals Cloud-Dienst Ubuntu One nutzen. Damit könnten Mobilfunk-Provider einfach eigene, Cloud-basierte Apps entwickeln, ohne eine eigene Cloud-Infrastruktur vorhalten zu müssen.

Mit nativen Apps soll Ubuntu for phones bereits auf Mittelklasse-Smartphones performant laufen. Highend-Hardware soll man über eine Docking-Station mit einer Tastatur und einem Monitor verbinden und so als Ubuntu-PC nutzen können. Auf der CES Mitte Januar konnte man bereits ein Google Nexus mit Ubuntu for phone in Augenschein nehmen [5].

Canonical möchte mit seinem Smartphone-Betriebssystem vor allem Mobilfunkanbieter ansprechen, denen das Unternehmen eine weitgehende Konfigurierbarkeit und die Loslösung von den Ökosystemen von Apple und Google verspricht. Damit steht Canonical allerdings nicht alleine da: Samsung und der japanische Mobilfunkanbieter NTT Docomo arbeiten an einem Smartphone mit dem MeeGo-Nachfolger Tizen [6]. Auch Jolla, gegründet von einigen ehemaligen Nokia-Mitarbeitern, arbeitet an einem MeeGo-Nachfolger namens Sailfish OS [7]. Beide Systeme verwenden das Qt-Toolkit für die Oberfläche. Mit dem Firefox OS [8] von Mozilla ist ein weiteres Smartphone-Linux im Rennen, das auf HTML5-Apps setzt.

Siehe dazu auch:

(odi [10])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1799524

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.ubuntu.com
[2] http://www.canonical.com
[3] http://blogs.wsj.com/cio/2013/02/06/ubuntu-smartphone-shipping-in-october/
[4] https://www.heise.de/news/Canonical-praesentiert-Ubuntu-fuer-Smartphones-1776069.html
[5] https://www.heise.de/news/Ausprobiert-6-Zoll-Smartphone-von-Huawei-Ubuntu-OS-und-Nvidia-Shield-1787504.html
[6] https://www.heise.de/news/Bericht-Samsung-baut-Tizen-Smartphone-1775278.html
[7] https://www.heise.de/news/MeeGo-reloaded-Jolla-stellt-neues-Smartphone-UI-vor-1754594.html
[8] https://www.heise.de/news/Entwickler-Smartphones-mit-Firefox-OS-angekuendigt-1789295.html
[9] https://www.heise.de/meinung/Die-Woche-Ubuntu-fuers-Telefon-1776608.html
[10] mailto:odi@ix.de