Ukraine-Konflikt: Elon Musk aktiviert Satelliten-Dienst Starlink in der Ukraine

Den Hilferuf des ukrainischen Vizepremiers Mykhailo Fedorov beantwortete Elon Musk prompt. Nach zwei Tagen waren die versprochenen Satelliten-Terminals im Land.

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Starlink im Ukraine-Konflikt

(Bild: Tomas Ragina/Shutterstock.com / Montage: heise online)

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Über Twitter wandte sich der ukrainische Minister für Digitales und Vizepremierminister, Mykhailo Fedorov, an Tech-Milliardär Elon Musk und bat ihn, den von SpaceX betriebenen Satelliten-Internetdienst Starlink für die Ukraine freizuschalten. Während Musk den Mars kolonisieren wolle, versuche Russland, die Ukraine zu besetzen. "Wir bitten Sie, die Ukraine mit Starlink-Stationen zu versorgen und vernünftige Russen zum Aufstehen aufzufordern", schrieb Fedorov auf Twitter. Nur wenige Stunden später reagierte Musk mit einem kurzen Tweet, dass Starlink in der Ukraine aktiv sei.

Fedorov forderte die Unterstützung Musks, weil er befürchtet, dass die digitale Kommunikation in der Ukraine im Zuge des russischen Einmarsches zusammenbrechen könnte. In der vergangenen Tagen kam es durch Cyberattacken immer wieder zu Ausfällen von Internet-Diensten in der Ukraine. Wenn die russische Armee Zugriff auf die Kommunikationsinfrastruktur des Landes erhält, bestünde die Gefahr, dass die Ukraine komplett vom Internet abgeschnitten wird. Mithilfe von Starlink will Fedorov ein Minimum an Kommunikation aufrechterhalten.

Update 27.2.22, 21:50:

Der Hilferuf des ukrainischen Vizepremiers kam wenige Tage, nachdem der Satelliten-Internetdienst Viasat (KASAT) Störungen meldete. Demnach ist der Dienst seit Donnerstag, dem 24. Februar, um 6 Uhr morgens gestört – weder Internet noch Telefonie stehen zur Verfügung. Der Betreiber wies am selben Tag darauf hin, dass die Störungen "ziemlich genau zur selben Zeit mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine" auftraten. Die Störung von KA-SAT besteht weiterhin. Der Betreiber geht davon aus, dass der Service frühestens in der kommenden Woche wieder funktioniert.

Screenshot aus der Management-Konsole des Viasat-Satellitendienstes (KASAT).

Update 28.2.22, 21:40:

Mykhailo Fedorov bedankt sich mit einem Foto der Starlink-Stationen bei Elon Musk. Tatsächlich hat es SpaceX geschafft, die Geräte in zwei Tagen an ihren Bestimmungsort in der Ukraine zu befördern:

(vza)