Universität Bielefeld für "Open Access"

Wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Wissen sollten für jedermann frei im Internet zugänglich sein.

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Von
  • Richard Sietmann

Die Universität Bielefeld hat in einer vom Rektorat verabschiedeten Resolution offiziell die Unterstützung von "Open Access" beschlossen, dem für jedermann freien und ungehinderten Zugang zu wissenschaftlichen Forschungsergebnissen im Internet. In der einstimmig verabschiedeten Erklärung fordert das Rektorat "die wissenschaftlichen Autoren der Universität nachdrücklich auf, alle veröffentlichten, wissenschaftlich referierten Artikel (so genannte 'Postprint-Versionen') als Kopie auf dem wissenschaftlichen Publikationenserver (e-Scholarship Repository) der Universität abzulegen, soweit rechtliche Bedenken der Verlage nicht entgegenstehen".

Unter dem Druck der weltweit geführten Diskussion stimmt eine große Zahl von Verlagen dieser "Selbst-Archivierung" durch Autoren an ihren Institutionen mittlerweile zu. Daneben will das Rektorat der Universität Bielefeld die Wissenschaftler zur Publikation in Open-Access-Zeitschriften ermutigen und unterstützen. Diese für den Leser frei zugänglichen elektronischen Fachjournale werden meist von Fachgesellschaften oder Wissenschaftlergruppen in Eigeninitiative herausgegeben und finanzieren sich oftmals durch Autorengebühren. Erst kürzlich hatte die Generalsekretärin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die HRK-Empfehlungen zur Neuausrichtung des wissenschaftlichen Informations- und Publikationswesens noch einmal ausdrücklich bekräftigt.

Sowohl für die Wissenschaftler selbst als auch für die interessierte Öffentlichkeit wird der Zugang zu wissenschaftlichen Informationen heute zunehmend durch die elektronischen Zeitschriften der privatwirtschaftlich operierenden Wissenschaftsverlage erschwert, weil dort das Browsen durch die Volltexte kostenpflichtig ist und sich viele Bibliotheken pauschale Abonnements kaum noch leisten können. Aus diesem Grunde sah sich beispielsweise die Universitätsbibliothek Basel Ende letzten Jahres gezwungen, den Schweizer Konsortialvertrag zum Zugriff auf die Volltextartikel von rund 1600 Zeitschriften des weltgrößten Wissenschaftsverlags Elsevier Science&Medical zu kündigen. (Richard Sietmann) / (jk)