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Updates für Oracles RHEL-Klon nun frei erhältlich

Thorsten Leemhuis

Oracle stellt über seine öffentlichen Paket-Depots nun auch Aktualisierungen für seinen Red-Hat-Enterprise-Linux-Nachbau Oracle Linux kostenlos bereit.

Oracle stellt über seine öffentlichen Paket-Depots [1] nun auch Aktualisierungen für seinen Red-Hat-Enterprise-Linux-Nachbau Oracle Linux [2] kostenlos bereit. Bislang gar es zwischen Minor-Releases wie 6.1 und 6.2 veröffentlichte Fehlerkorrekturen und Sicherheitspatches nur für Oracle-Kunden mit Support-Vertrag. Lediglich die ISO-Images solcher Betriebssystem-Versionen, die dort enthaltenen RPM-Pakete und deren Quellen waren bislang kostenlos erhältlich; wie bislang muss man sich zum Herunterzuladen der ISO-Images registrieren [3].

Oracle kündigte das neue Vorgehen im Rahmen der Mitteilung [4] an, die Oracle Database 11g für Oracle Linux und RHEL 6 zu zertifizieren [5]. Kunden mit Support-Vertrag haben neben Unterstützung durch Oracle noch einige andere Vorteile, wie Oracle-Mitarbeiter Lenz Grimmer in einem Blog-Eintrag [6] erläutert; darunter Zugriff auf die Software-Kanäle des Unbreakable Linux Network [7] (ULN) oder Basis-Funktionen zum Provisioning, Betreuen und Überwachen von Oracle Linux-Systemen mit mit dem Enterprise Manager 12c for Linux oder dem Enterprise Manager OpsCenter. Wie man die öffentlichen Paket-Depots einbindet, erläutert Oracle-Mitarbeiter Wim Coekaerts in einem Blog-Eintrag [8].

Letztlich bietet Oracle somit nun mit Oracle Linux in ungefähr all das kostenlos, was Community-Projekte wie CentOS [9] und Scientic Linux [10] seit vielen Jahren verteilen: Nachbauten von Red Hat Enterprise Linux [11] (RHEL) und der dafür veröffentlichten Paket-Updates. Oracle versucht sein Linux allerdings mit Erweiterungen wie dem ebenfalls kostenlos verteilten "Unbreakable Enterprise Kernel" aufzuwerten, mit dem Oracle seit Kurzem [12] auch den Einsatz des Dateisystems Btrfs offiziell unterstützt; zudem ist Oracle beim Bereitstellen von Nachbauten neuer RHEL-Minor-Releases in letzter Zeit meist etwas flotter als CentOS oder Scientific Linux. Red Hat gewährt Zugang zu RHEL und dafür veröffentlichten Updates im Rahmen eines Service-Angebots, das das Unternehmen in einem Abo-Modell anbietet; die günstigste Variante (Desktop, "Self-support Subscription") kostet [13] 50 US-Dollar pro Jahr. (thl [14])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1478591

Links in diesem Artikel:
[1] http://public-yum.oracle.com/
[2] http://www.oracle.com/us/technologies/linux/index.html
[3] https://edelivery.oracle.com/linux
[4] http://www.oracle.com/us/corporate/press/1563775
[5] https://www.heise.de/news/Oracle-11g-wird-fuer-Oracle-Linux-und-RHEL-6-zertifiziert-1478584.html
[6] https://blogs.oracle.com/linux/entry/free_updates_and_errata_for
[7] http://linux.oracle.com/
[8] https://blogs.oracle.com/wim/entry/setting_up_oracle_linux_6
[9] http://centos.org/
[10] http://www.scientificlinux.org/
[11] http://de.redhat.com/products/enterprise-linux/
[12] https://www.heise.de/news/Unbreakable-Enterprise-Kernel-fuer-Oracle-Linux-jetzt-mit-Btrfs-1471362.html
[13] https://www.redhat.com/wapps/store/catalog.html
[14] mailto:thl@ct.de