Chaos bei VMware: So streicht Broadcom das Angebot zusammen

Nach der Broadcom-Übernahme war schnell klar: Viele VMware-Kunden müssen sich auf ein Abomodell einstellen. Was fällt darunter? Fast alles.

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(Bild: Shutterstock/Igor Golovniov)

Lesezeit: 2 Min.

Auf VMware-Nutzer und -Partner kommen massive Änderungen zu: Nach einiger Verwirrung, was die Übernahme durch Broadcom für die bisherigen Produkte bedeutet, hat der Virtualisierungsanbieter nun zumindest etwas Klarheit geschaffen und zugleich auch einige Fragen offengelassen. Sicher ist schon mal: Viele der bislang als reguläre Software angebotenen Pakete mit dauerhaft gültigen Lizenzen und Aria-SaaS sind Geschichte.

Stattdessen gibt es künftig VCF und VVF: VMware Cloud Foundation mit vSphere, vSAN und NSX samt der Aria-Suite und VMware vSphere Foundation inklusive Tanzu Kubernetes Grid sowie Aria Operations und Aria Operations for Logs. Hinzu kommen für beides die VMware Add-on Services. Der Knackpunkt: All dies können Kunden ausschließlich im Abo beziehen.

Nur für Nutzer mit "sehr wenigen" Servern wird es noch vSphere Standard und das vSphere Essentials Plus Kit geben, ebenfalls im Abo-Modell. Etliche Produkte werden nicht mehr existieren, eine detaillierte Tabelle findet sich jetzt bei VMware. Andere gehen in VCF und VVF auf, einzeln angeboten werden sie jedoch nicht mehr – Nutzern müssen sie als Add-on beziehen.

Hinzu kommt: Auch für Aria-SaaS ist dies das offizielle Aus, der Management-Dienst befindet sich im Maintenance-Modus. VMware wird bestehende Kunden während der Lizenzlaufzeit weiter mit Support sowie Security-Updates versorgen, neue Features wird es jedoch nicht mehr geben. Anschließend ist der Wechsel zu VCF oder VVF angesagt. Und VMware betont, dass sie sich um diesen kümmern werden.

Nicht betroffen sind die Desktop-Produkte VMware Player, Workstation und Fusion.

Die ursprüngliche Ankündigung des Wechsels hin zu einem Geschäftsmodell ausschließlich mit Software-Abonnements verwirrte die Nutzer so sehr, dass VMware jetzt erklären musste, was genau daraus folgt. Die "dramatische Simplifizierung von VMware Aria" half hierbei nicht – was dieser Schlichtungsversuch der Gemüter bedeutete, wird erst jetzt klar.

Auch wie das Partner-Programm aussehen soll, ist noch unklar: Schon zum 4. Februar soll es gestrichen werden, während ausgewählte Partner gleichzeitig wieder eingeladen werden. Die Kriterien hierfür sind unklar. Der nächste Paukenschlag: VMware Cloud Service Providers (CSPs) sehen ihr Geschäft ab Ende April abgekündigt. Und auch hier wird es für Ausgewählte ein alternatives Broadcom Expert Advantage Partner Program geben – aber ausschließlich nach Einladung des Konzerns.

(fo)