zurück zum Artikel

VW entwickelt E-Auto-Antriebssystem wegen Effizienzvorteilen nun komplett selbst

Florian Pillau

Das rechte Schlangennest zeigt das Thermomanagement im aktuellen MEB, links davon eine modulare, kompakte und höher effiziente Einheit, wie sie in der nachfolgenden Generation eingebaut werden soll.

(Bild: Volkswagen)

Volkswagen kündigt auf seinem Tech Day an, den elektrischen Antriebsstrang komplett selbst zu entwickeln, denn der Effizienzvorteil liege bei bis zu 20 Prozent.

(This article is also available in English [1])

Volkswagen hat beschlossen, für seine kommenden Elektroauto-Antriebe alle "zentralen Komponenten" selbst zu entwickeln. Das umfasst außer der Batterie und dem Elektromotor auch den Pulswechselrichter und das Thermomanagement. Der Autohersteller nennt beträchtliche Effizienz- und Kostenvorteile als Grund, so sei nur "durch die optimale Abstimmung der Einzelkomponenten bis zu 20 Prozent mehr Effizienz möglich".

In seiner heutigen Mitteilung bezeichnet sich Volkswagen als einen der "ganz wenigen Autohersteller weltweit, die künftig ein ganzheitlich optimiertes Gesamtsystem anbieten können". Man strebe die Technologieführerschaft beim E-Auto an, sagt Technik-Vorstand Thomas Schmall.

Der Pulswechselrichter soll durch seinen modularen Aufbau in verschiedenen Leistungsklassen vom Kleinwagen "bis 500 kW und mehr" eingesetzt werden können. Das Baukastenprinzip soll bereits in die nächste MEB-Generation einziehen, über die Volkswagen freilich noch keinen Zeitrahmen veröffentlicht hat.

Das Thermomanagement will Volkswagen vom heute üblichen Aufbau mit einer Menge über das Fahrzeug verteilten Bauteilen, verbunden durch effizienzmindernde, lange Leitungen wegkommen, um ein "extrem kompaktes, integriertes Thermo-Modul" einsetzen zu können. Sie nennen es "All-in-One-Modul" und wollen es künftig "die gesamte Klimatisierung einschließlich der Hochvoltbatterie" übernehmen lassen.

Die über das gesamte Auto genutzten thermischen Synergieeffekte sollen Reichweite und Schnellladefähigkeit verbessern helfen. Darüber hinaus soll es deutlich leichter, robuster und effizienter als heutige Systeme werden. Wie beim Wechselrichter möchte Volkswagen auch beim Thermomanagement-Modul über alle Baureihen stark vereinheitlichen. Auch hier heißt es Skaleneffekte zu nutzen, um die Kosten reduzieren zu können.

Weit vorangeschritten sei bereits die Entwicklung der sogenannten Einheitszelle, die ab 2025 die neue Grundlage der Batterien in den Fahrzeugen des Volkswagen-Konzerns werden und "einen neuen Benchmark in der Batterietechnologie setzen" soll, wie Volkswagen in seiner Mitteilung schreibt.

(fpi [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-7521628

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/VW-now-develops-e-car-drive-system-completely-in-house-due-to-efficiency-benefits-7522329.html
[2] mailto:fpi@heise.de