VanMoof S5 & A5: Smarte E-Bikes mit mehr Power

VanMoof bewirbt die vierte Generation seiner Smartbikes mit einem vereinfachten User Interface und besserer Kraftentfaltung. Sie kosten 2500 Euro.

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(Bild: heise online / Robin Brand)

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Von
  • Robin Brand
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Stärkerer Motor, bessere Kraftentfaltung, komplett überarbeitetes User Interface: VanMoof verspricht viel für die neue Generation seiner Smartbikes – doch das Design ist unverkennbar geblieben. Die vierte Auflage verkauft der niederländische Hersteller in zwei Varianten – eine mit Diamantrahmen, eine mit tieferem Einstieg –, und tauft diese S5 und A5. Ab sofort kann man sich in eine Warteliste für das 2498 Euro teure E-Bike eintragen, die Auslieferung soll ab Juli starten.

Das VanMoof S5 steht auf 27,5-Zoll-Reifen, das kleinere A5 rollt auf wendigen 24-Zöllern.

(Bild: VanMoof)

Bei der Namensgebung für die vierte Generation hat sich VanMoof nicht etwa verzählt, vielmehr ist die ausgelassene Vier ein Hinweis darauf, dass der Hersteller auch Ambitionen im ostasiatischen Raum hat, wo die abergläubische Angst vor der Zahl verbreitet ist. Äußerlich handelt es sich eindeutig um ein VanMoof, das bekannte Design hat der Hersteller beibehalten. Das gerade Oberrohr zieht sich vorn über die Gabel und hinten über das Sattelrohr hinaus und endet mit ins Rohr integrierten Scheinwerfern – der Überstand fällt auf beiden Seiten allerdings deutlich kleiner aus. Das größere S5 steht auf 27,5-Zöllern, das A5 kommt mit kleineren 24-Zoll-Schlappen.

Wie gehabt setzt VanMoof für S5 und A5 auf einen Vorderradnabenmotor mit einer Nenndauerleistung von 250 Watt. Drückt man einen am rechten Griff platzierten "Powerknopf", stürmt das Bike mit einer Kraft von 68 Newtonmetern nach vorne. Das ist noch einmal mehr als beim ohnehin schon starken Vorgänger (59 Nm). Ein neu integrierter Drehmomentsensor soll für eine flüssigere Kraftentfaltung sorgen, ein solcher findet sich zum Beispiel auch im Cowboy 3. Beim ersten kurzen Ausprobieren war der Kraftzuwachs im Turbomodus spürbar – wie viel der Drehmomentsensor bringt, muss ein Test zeigen.

VanMoof S5 (12 Bilder)

Äußerlich ähnelt das neue VanMoof S5 stark seinem Vorgänger.
(Bild: heise online / Robin Brand)

Das User Interface hat VanMoof runderneuert und das ins Oberrohr integrierte Matrix-Display rausgeworfen und durch zwei LED-Ringlichter mit jeweils zehn LEDs am Lenker ersetzt. Die dimmbaren LEDs zeigen anhand verschiedener Farben und Füllstände den Batteriestand, die Geschwindigkeit und die Verbindung zur App an. Auch die App selbst hat VanMoof überarbeitet und sammelt dort mehr Statistiken zur aktuellen Fahrt und bisherigen Touren auf dem Rad. Mithilfe eines USB-C-Anschlusses im Lenker kann man das Smartphone während der Fahrt laden. Ein im Rad untergebrachter Sensor soll über die Luftqualität informieren, er misst unter anderem den CO2-Gehalt.

In der App kann man zwischen vier Unterstützungsstufen wählen. Die Viergangnabe im Hinterrad hat VanMoof durch eine eigens für das S5 entwickelte Dreigangschaltung, ebenfalls von Sturmey Archer, ersetzt. Nerviges Klackern und Gangsprünge, die beim S3 mitunter auftraten, sollen damit der Vergangenheit angehören.

Ein wenig hat VanMoof auch an der Geometrie gedreht: Das Oberrohr des S5 liegt etwas tiefer, sodass es sich für Menschen ab 1,65 Meter eignen soll. Für den Vorgänger hatte der Hersteller eine Mindestgröße von 1,70 Meter angegeben. Das kleinere A5 mit 24-Zoll-Reifen und Tiefeinstieg hat VanMoof im Vergleich zum eigenwilligen X3 komplett neu entworfen. Es soll Menschen ab 1,55 Meter passen. Am anderen Ende der Skala sollen sich Menschen bis 2,10 respektive 2 Meter wohlfühlen auf den E-Bikes – letzteres klingt arg optimistisch. Auf dem Vorgänger, ebenfalls für Menschen mit Körpergröße bis 2,10 Meter ausgelegt, fühlte sich unser Testfahrer, obwohl 10 Zentimeter kleiner, nicht sonderlich wohl. Unterschiedliche Rahmengrößen gibt es bei VanMoof nicht.

Neue E-Bikes von VanMoof (11 Bilder)

(Bild: VanMoof)

Der Akku ist unauffällig ins Unterrohr integriert. Dass es sich um ein E-Bike handelt, sieht man erst auf den zweiten Blick. Der Preis: Zum Laden muss man das Fahrrad zu einer Steckdose transportieren. Sollte ein Austausch nötig werden, muss diesen eine Fachwerkstatt vornehmen. Die Kapazität des Akkus ist auf 487 Wh (A5: 463 Wh) geschrumpft, bei S3 und X3 betrug sie jeweils 504 Wh. Dennoch ist das Rad rund 1000 Gramm schwerer geworden und wiegt nun 23 kg (A5: 22 kg).

Die Reichweite gibt VanMoof mit 60 bis 150 (S5) und 55 bis 140 Kilometer an – je nach Fahrweise, Zuladung, Temperatur und Gelände. Ähnliche Werte gibt VanMoof für das S3 an – im Test hatten sich die Angaben als realistisch erwiesen. Mit dem 240-Watt-Ladegerät (700 Gramm) dauert eine Befüllung laut Datenblatt viereinhalb Stunden, zur Hälfte soll der Akku binnen einer Stunde gefüllt sein.

Ein optionaler externer Akkupack verdoppelt die Reichweite. Er lässt sich ins Rahmendreieck klicken und bringt weitere 463 Wh Kapazität mit. Den Preis für das 3,66 kg schwere Akkupack, der ab Frühsommer erhältlich sein wird, hat VanMoof noch nicht genannt – aber den gestiegenen Preis für das Bike selbst erklärt. "Alles wurde teurer, der Transport, die Chips, die Rohstoffe", erklärte Mitbegründer Taco Carlier während der Vorstellung. So habe man den ursprünglichen Preis von 1999 Euro für das S3 nicht halten können. Der Preis eines bestimmten Chips sei von 4 auf 200 US-Dollar gestiegen, so Carlier. "Das haben wir nicht bezahlt, aber wir mussten Alternativen finden." Dass der Startpreis für S5 und A5 von 2498 Euro zu einem späteren Zeitpunkt sinken könnte, sei illusorisch. Überhaupt sei das Fahrrad nur deshalb nicht noch teurer, weil man fast alle Komponenten selbst entwickle.

Die Vorgänger-Fahrräder S3 und X3 hält VanMoof aktuell noch im Abverkauf verfügbar, nachproduziert werden sie allerdings nicht, sondern allmählich durch S5 und A5 ersetzt. Die Fahrräder werden mit Schutzblechen aus Metall ausgeliefert. Front- und Hinterradgepäckträger lassen sich nachrüsten. Letzteren gibt es auch in einer Schwerlastausführung, die bis zu 27 kg transportieren kann.

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