Verstärker für 10 GBit/s über passive optische Netze

Ein Forscherteam von Siemens hat über ein passives optisches Netzwerk (PON) Daten mit 10 GBit/s übertragen. Die für Weitverkehrsnetze entwickelte Technik überbrückt nach Angaben der Forscher dabei 100 Kilometer.

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Von
  • Reiko Kaps

Einem Forscherteam von Siemens Networks ist es gelungen, Daten mit einer Geschwindigkeit von 10 GBit/s in Empfangsrichtung über ein passives optisches Netzwerk (PON) zu übertragen. Die Senderichtung erreicht danach eine Geschwindigkeit von 2,5 GBit/s. Laut der Mitteilung von Siemens sollen während der Versuche außerdem Entfernungen von 100 Kilometer überbrückt worden sein.

Aktuelle Gigabit Passive Optical Networks (GPON) arbeiten üblicherweise in Empfangsrichtung mit bis zu 2,5 GBit/s und 1,2 GBit/s in Senderichtung. Die Technik kann dabei Teilnehmer über eine Entfernung von bis 20 Kilometer mit dem Provider-Netz verbinden. Anders als VDSL benötigen derartige Verbindungen keinen Technik-Mix, denn VDSL transportiert die Daten zwar zwischen Vermittlungsstelle und DSLAM über Glasfaser, nutzt aber für die letzen Meter zum Kunden das bereits vorhandene Kupferkabel.

Laut Siemens setzen die Forscher in ihrem Prototyp einen sogenannten Erbium-doped Fiber Amplifier für die Übertragung ein, der das Signal sowohl in Empfangs- als auch in Senderichtung rein optisch verstärkt. Je nach Aufbau des Backbone-Netzes wird der Verstärker beispielsweise auf der Stichleitung zum Teilnehmer hinter einem Multiplexer (Add-Drop-Multiplexer) in einem SDH-Ring (Synchronous Digital Hierarchy) eingesetzt, den Weitverkehrsnetze (WAN) zur Datenübertragung nutzen.

Neben der vergrößerten Reichweite, die insbesondere in dünnbesiedelten Gebieten von Vorteil sein kann, erhöht die Technik auch die Anzahl der möglichen Anschluss-Teilnehmer von bisher 64 auf nun 512. (rek)