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Via Dovecot zu Root-Rechten

Jürgen Schmidt
Via Dovecot zu Root-Rechten

Die Entwickler des Linux-Mailservers Dovecot haben einen Fehler gefunden und beseitigt, über den sich ein Angreifer Root-Rechte verschaffen könnte.

Mit den Versionen 2.3.5.1 und 2.2.36.3 des Linux-Mailservers Dovecot beseitigen die Entwickler einen Fehler bei der Behandlung von Indizes, der zu einem Pufferüberlauf führen konnte (CVE-2019-7524). Dieser lässt sich prinzipiell nutzen, um Root-Rechte auf dem Server zu erlangen. Der Angreifer benötigt dazu allerdings bereits einen Account auf dem System und die Rechte, Dovecot-Index-Dateien zu verändern.

Dovecot ist ein populärer IMAP- und POP3-Mail-Server für Linux. Das Dovecot-Team empfiehlt Betreibern eines solchen Dienstes, möglichst zügig auf die gefixten Versionen zu aktualisieren. Als schnellen Workaround könne man auch temporär FTS und das Plug-in pop3-uidl abschalten.

Außerdem merkt der Hersteller, der das Problem selbst gefunden und beseitigt hat, in seinem Dovecot-Advisory [1] an, dass das Ausnutzen solcher Fehler bei den 2.3er-Versionen deutlich schwieriger ist. Diese enthalten vorbeugende Schutzmaßnahmen wie ASLR, Stack-Smashing-Protection und schreibgeschützte GOT-Tabellen. Vielleicht ist das Update also ein guter Anlass, auch ein Versions-Upgrade durchzuführen. (ju [2])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4366806

Links in diesem Artikel:
[1] https://dovecot.org/list/dovecot-news/2019-March/000403.html
[2] mailto:ju@ct.de