Deutsche Firmen: E-Signaturen sind ziemlich wichtig – aber was ist dieses eIDAS?

Elektronische Unterschriften versprechen viele Vorteile und hiesige Unternehmen halten sie für sehr wichtig. Doch im Detail herrscht noch immer Verwirrung.

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(Bild: PhotoSGH/Shutterstock.com)

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Eine deutliche Mehrheit von 77 Prozent der deutschen Unternehmen geht von einer zunehmenden Bedeutung elektronischer Unterschriften aus – und trotzdem setzen nur 44 Prozent der hiesigen Firmen eine passende Software ein. Entsprechend planen 27 Prozent, innerhalb der nächsten zwei Jahre E-Signaturen einzuführen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage von Forsa im Auftrag von Tresorit.

Was spricht laut Erhebung gegen digitale Unterschriften? Unter den Unternehmen, die aktuell keine E-Signaturen verwenden, waren sie bei 73 Prozent bislang schlicht kein Thema. 59 Prozent fügen hinzu, dass sie zudem keine Zeit hätten, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Nur für 16 Prozent spielen rechtliche Fallstricke und bloß für 14 Prozent Sicherheitsbedenken eine Rolle.

Ein genauerer Blick auf die Nutzer zeigt, dass der Vertrieb bei dem Thema Vorreiter ist: 60 Prozent dieser Abteilungen nutzen sie schon jetzt für eine einfachere Prozessabwicklung. Vor allem Verträge sind mit 66 Prozent wichtigster Anwendungsfall, gefolgt von Angeboten bei 53 Prozent, Bestellungen bei 51 Prozent und Auftragsbestätigungen bei 47 Prozent der Befragten. Auch Personalabteilungen setzen in 51 Prozent der Fälle bereits digitale Unterschriften ein.

Am wichtigsten – 92 Prozent – ist den deutschen Unternehmen, dass die eingesetzten E-Signaturen rechtssicher sind, dicht gefolgt von einer einfachen Integration in die bestehende Infrastruktur bei 90 Prozent und Prozesse bei 85 Prozent. Wer noch keine elektronischen Unterschriften einsetzt, sucht meist Formatvorlagen (84 Prozent) und Kommentarfunktionen (72 Prozent) bei der zugehörigen Software.

Jedoch herrscht generell noch einige Verwirrung beim Thema – denn die eIDAS-Verordnung sieht drei unterschiedliche Arten digitaler Signaturen vor. Und 7 von 10 Befragten haben keine oder nur grobe Vorstellungen hiervon. Bei den restlichen Unternehmen kommt bei 54 Prozent eine einfache E-Unterschrift, bei 36 Prozent eine fortgeschrittene oder eine qualifizierte Signatur zum Einsatz. Firmen setzen alle drei ebenfalls parallel ein.

An der Erhebung nahmen 100 Führungskräfte für IT-Sicherheit und Datenschutz sowie Geschäftsführer in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern mit Firmensitz in Deutschland teil. Die Ergebnisse der Umfrage lagen iX vorab vor.

(fo)