Virtualisierungsserver Oracle VM 3.3 kommt ohne Java aus

Oracle hat seinen Virtualisierungsserver überarbeitet. Er vereinheitlicht die Verwaltung für x86- und SPARC-Architekturen und bietet Remote-Konsolenzugriff ohne Java, nur über HTML5.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • André von Raison

Für sein jetzt freigegebenes Oracle VM 3.3 verspricht der Hersteller "Enterprise Scale" Performance-Verbesserungen – ohne allerdings zu präzisieren, was genau man damit meint. Die Software läuft auf den hauseigenen Betriebssystemen für x86- und SPARC-Architekturen und kann als Gäste Linux- Solaris- und Windows-Systeme beherbergen. Für Letzteres hat man zur Verbesserung der Netz- und Disk-I/O-Leistung eigens paravirtualisierte Treiber entwickelt, die den Anforderungen von Microsofts Windows Server Virtualization Validation Program (SVVP) genügen. Auch OpenStack ist ein Thema: Für Oracle VM gibt es bereits einen Technical Preview der im Linux-Umfeld verbreiteten Cloud-Umgebung.

Oracles VM-Konsole nutzt noVNC als VNC-Client und kommt dank HTML5 ohne
Java auf dem Client aus.

(Bild: Oracle)

Version 3.3 kommt ohne Java für Konsolenzugriff auf die VMs aus. Oracle realisiert dies über die beiden Pakete noVNC und jsTerm. Beide nutzen HTML5-Websockets und HTML5-Canvas und funktionieren mit jedem HTML5-fähigen Browser. noVNC ist der VNC-Client für x86-Systeme und jsTerm als webbasierter Terminal-Emulator das Gegenstück für den Zugriff auf SPARC-Server unter Solaris. Angenehmer Nebeneffekt für die Systemsicherheit: Der Abschied von Spezialprotokollen für den Fernzugriff reduziert im Betrieb die Zahl offener Ports. Darüber hinaus vermeidet Oracle die Notwendigkeit, auf den Clients für den Zugriff auf die Konsole der virtuellen Systeme gegebenenfalls zusätzlich eine Java-Laufzeitumgebung einspielen zu müssen.

Weiter spendierten die Entwickler dem Verwaltungstool Oracle VM Manager eine Webservices-API, die sowohl eine SOAP- als auch eine REST-Schnittstelle bietet. Darüber hinaus gehört eine MySQL Enterprise Edition dazu – inklusive automatischem Backup – sowie Tools unter anderem für DB-Konstistenz-Checks. Ausführliche Details zu den Neuerungen finden sich in den Release Notes. Die Basis mit dem Oracle Enterprise Kernel 3 steht überwiegend unter der GPLv2, der Rest unterliegt Oracles "OTN License for Oracle VM Manager and Oracle VM Server". Die Software lässt sich ohne Lizenzkosten auch kommerziell nutzen und steht zum Download bereit. (avr)