Vivendi-Chef Messier tritt ab

Der umstrittene Vorstandsvorsitzende von Vivendi Universal, Jean-Marie Messier, hat die Gerüchte um seine Zukunft beendet und selbst seinen Rückzug aus dem Konzern angekündigt.

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  • dpa

Der umstrittene Vorstandsvorsitzende von Vivendi Universal, Jean-Marie Messier, hat die Gerüchte um seine Zukunft beendet und selbst seinen Rückzug aus dem Konzern angekündigt. "Ich gehe, damit Vivendi überleben kann", sagte der Chef des weltweit zweitgrößten Medienkonzerns der französischen Tageszeitung Le Figaro (Dienstag-Ausgabe).

Das Schicksal des 45 Jahre alten Vivendi-Chefs wird offiziell an diesem Mittwoch entschieden, wenn der Verwaltungsrat von Vivendi über Messier und einen Nachfolger berät. Messier wird von den Großaktionären vor allem die mangelnde klare Ausrichtung des Mischkonzerns und sein Führungsstil angelastet.

Nachdem bereits die US-Großaktionäre dem 45-jährigen Chef des weltweit zweitgrößten Medienkonzerns nach AOL Time Warner ihr Vertrauen entzogen haben, verweigern ihm nach Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens nun auch die großen französischen Anteilseigner die Unterstützung.

An der Pariser Börse setzte die Aktie daraufhin zu einem Kurssprung um bis zu 19 Prozent an. Im Verlauf des Handels gab der Kurs wieder nach. Zwischenzeitlich lag er mit 24,30 Euro aber noch um 11,06 Prozent höher. Seit Jahresanfang hat die Vivendi-Universal- Aktie mehr als zwei Drittel ihres Wertes eingebüßt. Das Unternehmen lehnte zunächst jeden Kommentar zu den Vorgängen ab.

Als aussichtsreichster Nachfolger gilt Jean-René Fourtou (63), Ex- Chef der früheren Rhone-Poulenc, der nach der Fusion des Unternehmens mit Hoechst zum Aventis-Konzern kürzlich vom Vizevorstandsposten in den Aufsichtsrat wechselte. Aber auch Thomson-Multimedia-Chef Thierry Breton (47) wurden noch Chancen eingeräumt. (dpa) / ()