Wasserreichtum des Exoplaneten Gliese 1214 b bestätigt

Vier Jahre nach seiner Entdeckung legen neue Forschungen nahe, dass die Atmosphäre des Exoplaneten Gliese 1214 b tatsächlich wasserreich ist. Endgültig festlegen wollen sich die Astronomen zwar nicht, aber sie bestätigen damit frühere Analysen.

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Japanische Astronomen haben bestätigt, dass der Exoplanet Gliese 1214 b (GJ 1214 b) wahrscheinlich eine wasserreiche Atmosphäre hat. Das haben sie mit Instrumenten des Subaru-Teleskops auf Hawaii festgestellt, teilten die Forscher mit. Die aktuellen Ergebnisse könnten demnach entweder eine nicht sehr ausgedehnte, wasserreiche oder eine ausgedehnte, aber wolkenreiche wasserstoffreiche Atmosphäre erklären. Angesichts früherer Untersuchungen sei es sehr wahrscheinlich, dass es auf der 40 Lichtjahre entfernen Supererde viel Wasser gebe.

Eine ausgedehnte wasserstoff-dominierte Atmosphäre (oben) schließen die neuen Ergebnisse aus.

(Bild: NAOJ)

Die Wissenschaftler haben demnach Variationen in den Wellenlängen des Lichts untersucht, das uns von dem Stern Gliese 1214 erreicht, während der Exoplanet GJ 1214 b vor ihm vorüber zieht. Dabei sei festgestellt worden, dass dessen Hülle keine starke sogenannte Rayleigh-Streuung auslöst, wie sie bei einer ausgedehnten wasserstoff-dominierten Atmosphäre auftritt. Auch wenn das in Verbindung mit den älteren Untersuchungen eine wasserreiche Atmosphäre nahelege, könne eine wasserstoffreiche Atmosphäre noch nicht ausgeschlossen werden. Weitere Beobachtungen in der nahen Zukunft sollen die Schlussfolgerungen aber untermauern.

Gliese 1214 b war 2009 entdeckt worden; bereits damals bezeichneten es Astronomen als wahrscheinlich, dass auf dem Exoplaneten viel Wasser vorhanden sei. Da er aber nur rund 2 Millionen Kilometer von seinem Stern entfernt ist, sei zu erwarten, dass es auf der Oberfläche rund 200 Grad Celsius heiß ist. Viel zu heiß für flüssiges Wasser und äußerst unwirtlich für uns bekannte Arten von Leben. Außerdem habe alles darauf hingedeutet, dass die Atmosphäre von Gliese 1214 b rund 200 Kilometer dick ist. Bei der darunter herrschenden Dunkelheit und dem hohen Druck sei es sehr unwahrscheinlich, dass dort erdähnliches Leben entstanden sei. Die Bedingungen seien aber hochinteressant, weil sich dort hochkomplexe chemische Reaktionen abspielen können.

Gliese 1214b (4 Bilder)

Gliese 1214 in blau

Künstlerische Darstellung des untersuchten Planetendurchgangs, bei dem die Wissenschaftler nur das blaue Licht analysiert haben. (Bild: NAOJ)

Bei Supererden handelt es sich den Astronomen zufolge um Exoplaneten, deren Masse und ihr Radius größer als die der Erde sind, aber kleiner als bei den Eisriesen wie etwa Uranus und Neptun. Noch sei aber nicht klar, ob es sich dabei eher um große erdähnliche Planeten oder kleine uranusähnliche Planeten handelt. Wenn deren Aufbau bekannt sei, sei ihre Entstehungsgeschichte genauer nachvollziehbar, denn eigentlich komme Wassereis vor allem in den äußeren Regionen eines Sonnensystems vor. Gliese 1214 b könnte dort entstanden, aber dann nach innen "gewandert" sein. (mho)