WebGPU: Die KI kommt in den Browser

Der WebGPU-Standard erlaubt dem Browser, auf die GPU zuzugreifen – für schnellere Grafik und KI im Browser. Chrome 113 bringt die erste Implementierung.

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Leistungsfähige KI wie ein generatives Sprachmodell ist rechenintensiv: ChatGPT beispielsweise läuft auf großen Servern mit spezialisierten Prozessoren. Das bedeutet, dass alle Eingaben, die man am ChatGPT-Prompt macht, zu den Servern von OpenAI übertragen werden. Nicht nur im Firmeneinsatz kann das ein Problem sein.

Datenschutzfreundlicher wäre es, wenn die Künstliche Intelligenz lokal im Browser laufen würde. Dazu benötigt dieser aber Zugriff auf die GPU als Rechenbeschleuniger – CPUs sind für große KI-Modelle zu langsam. Das W3C, zuständig für die Standards im Internet, arbeitet schon seit längerem an der Spezifikation WebGPU, der die Nutzung von GPUs aus dem Browser heraus ermöglicht. Der aktuelle Entwurf dient dabei als Diskussionsgrundlage, ist aber noch ein Stück von der Verabschiedung als Recommendation entfernt.

Google prescht nun mit der anstehenden Version 113 seines Chrome-Browsers vor und wird als erster Browserhersteller WebGPU-Unterstützung liefern. Derzeit ist Chrome 113 im Betatest, die stabile Version soll am 26. April erscheinen und WebGPU unter ChromeOS, macOS und Windows unterstützen. Linux und Android sollen folgen. Auch die Safari- und Firefox-Entwickler arbeiten an WebGPU, hier muss das Feature von Hand aktiviert werden – Firefox-Nutzer müssen dazu das Flag dom.webgpu.enabled setzen.

WebGPU ist nicht nur für KI-Modelle im Browser wichtig, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für Grafiken im Webbrowser, etwa in Browserspielen. Die Rendering-Engine babylon.js unterstützt WebGPU bereits, ebenso TensorFlow.js, die Browser-Variante des verbreiteten ML-Frameworks. Mit Web LLM steht bereits ein Large Laguage Model für die Nutzung im Browser bereit.

(odi)