Weltweiter Schlag gegen Online-Handel mit gefälschten und illegalen Medikamenten
Die auch in Deutschland durchgeführte Aktion, an der unter anderem Interpol, WHO und BKA beteiligt waren, richtete sich gegen Betreiber verdächtiger Internetseiten, über die entweder nicht zugelassene oder gefälschte Arzneimittel verkauft wurden.
In einer konzertierten Aktion sind die UN-Organisation WHO (World Health Organisation), die internationale Taskforce gegen Fälschen von Medizinprodukten (IMPACT) und Interpol gegen den zunehmenden Handel mit gefährlichen und illegalen Arzneimitteln im Internet vorgegangen. Wie das an der Aktion beteiligte Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte, fand die in dieser Woche gestartete "Operation Pangea II" in 26 Ländern statt; insgesamt seien 995 Pakete oder Briefe beschlagnahmt und 72 Websites vom Netz genommen worden. Nationale Arzneimittelüberwachungsbehörden, Polizei und Zoll hätten bei dieser weltweiten Aktion intensiv zusammengearbeitet.
In Deutschland wird der Handel mit Arneimitteln durch das Arzneimittelgesetz geregelt; der Handel (auch im Internet) ist bei apotheken- und verschreibungspflichtigen Medikamenten auschließlich Apotheken vorbehalten. Laut BKA wurde in Deutschland in sechs Fällen wegen Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt, und zwar in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern und Sachsen.
Bei der Aktion sei es vor allem um die Betreiber verdächtiger Internetseiten gegangen, über die entweder nicht zugelassene oder gefälschte Arzneimittel verkauft wurden: "Die Medikamente enthielten zum Teil andere Wirkstoffe oder Wirkstoffstärken als auf der Verpackung angegeben. Teilweise hatten sie keine Produktbeschreibung in deutscher Sprache. Die Medikamente werden von Gutachtern deshalb als gesundheitlich bedenklich eingestuft", erklärte das BKA Außerdem sei umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt worden, darunter beispielsweise Nahrungsergänzungsmittel und anabole Steroide für Bodybuilder oder nicht zugelassene beziehungsweise gefälschte Potenzmittel.
(jk)
