Winamp: Radionomy gewinnt das Rennen um den Medien-Player

AOL veräußert angeblich seinen Mediaplayer Winamp und den Streaming-Dienst Shoutcast an Radionomy. Ursprünglich war ein Verkauf an Microsoft angedacht. AOL hatte im November 2013 angekündigt, die Software nicht mehr weiterzuentwickeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Robert Höwelkröger

Schon seit Mitte November des vergangenen Jahres ist klar, dass AOL den einst sehr populären Musikplayer Winamp und den Streaming-Dienst Shoutcast nicht weiterentwickelt. Seitdem wird über einen Verkauf der Entwicklertochter Nullsoft spekuliert. Ursprünglich wollte AOL die Dienste komplett schließen und Winamp nicht mehr zum Download anbieten, nun sollen diese laut einem Bericht von TechCrunch aber nicht an Microsoft, wie damals berichtet, sondern vielmehr an Radionomy veräußert werden. Zwar ist die Domain von Winamp derzeit noch auf AOL registiert, als DNS-Server sind seit Ende Dezember aber bereits Systeme von Radionomy eingetragen.

Hinter Radionomy steckt ein Online-Radio-Portal mit Sitz in Brüssel. Ob Winamp nun von den neuen Besitzern weiterentwickelt wird, ist bislang aber offen. Radionomy verwaltet derzeit mehr als 6000 Radiostationen weltweit und bietet zudem eine Plattform an, über die jeder seinen eigenen Sender starten kann.

Zu den großen Investoren von Radionomy zählt auch MusicMatic. Justin Frankels Software-Firma Nullsoft programmierte Winamp und veröffentlichte den Dienst als Shareware 1997. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Software zu einem der meistgenutzten Mediaplayer. 1998 übernahm AOL den Software-Anbieter für 80 Millionen US-Dollar. Nachdem die Bedeutung der Software zuletzt stark nachließ, bot Aol diese und die dazugehörigen Dienste ab dem 20. Dezember 2013 nicht mehr an. (roh)