Windows-Vorabversionen: Weiteres Engagement für Windows 10

Microsoft bringt eine weitere Neuerung nicht nur zu Windows 11, sondern auch zu Windows 10 – das alte System durchzuignorieren, ist offenbar doch keine Option.

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(Bild: alexfan32 / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Schüßler

Eigentlich, so machte es zeitweise den Eindruck, wollte Microsoft gar nichts mehr mit Windows 10 zu tun haben, seit der Nachfolger Windows 11 am Start ist. Das System komplett liegenzulassen, ist dann aber wohl doch keine allzu gute Strategie, wie sich anhand von Verbreitungsdaten unschwer erkennen lässt: Während Windows 11 laut Statcounter im Dezember 2023 auf 26,5 Prozent kam, liegt Windows 10 bei 67,5 Prozent – und allzu viel Bewegung ist nicht drin.

Folgerichtig bringt der Hersteller mehr und mehr neue Features nicht nur zu Windows 11, sondern auch aufs Vorgängersystem – was technisch kein allzu großes Problem ist, fußt doch Windows 11 nach wie vor in weiten Teilen auf Windows-10-Code. Den KI-Copiloten etwa bietet Microsoft schon seit November des vergangenen Jahres für Windows-10-Teilnehmer im Betatestprogramm Windows Insider an. Und so geht Microsoft nun auch mit den neuen Wetter-Kacheln um, die ab sofort sowohl im Beta-Kanal für Windows 11 als auch im Release-Preview-Kanal für Windows 10 getestet werden. Bislang sind sie allerdings, wie allzu oft, nur auf Systemen mit der Desktopsprache US-Englisch zu sehen.

Ein bemerkenswertes Detail zu Microsofts wiederentdeckten Engagement für Windows 10 berichtet Zac Bowden von Windows Central. Laut ihm plant Microsoft inzwischen, im Insider-Programm für Windows 10 wieder einen Beta-Kanal anzubieten. Im Zuge der Veröffentlichung der ersten Windows-11-Version hatte Microsoft die Palette an Vorabversionen für Windows 10 auf den Release-Preview-Kanal reduziert, der eigentlich nur dafür da ist, reguläre Patches duch Betatester ausprobieren zu lassen, bevor man sie in die breite Masse streut.

Im Dezember hat Microsoft zudem das ESU-Programm für Windows 10 vorgestellt, mit dem Firmenkunden sich für bis zu drei Jahre kostenpflichtige Sicherheitsupdate buchen können, wenn der reguläre Supportzeitraum für Windows 10 Ende 2025 beendet ist. Eigentlich ist das nichts Besonderes und kam auch schon bei Windows 7 vor. In diesem Fall hat Microsoft allerdings auch ein ESU-Programm für Privatkunden angeteasert – dessen konkrete Ausgestaltung bislang unbekannt ist. Möglicherweise schwant Microsoft so langsam, dass man sich mit der Kombination "groteske Hardwarevoraussetzungen für Windows 11" und "Supportschluss für Windows 10 in inzwischen weniger als zwei Jahren" ein veritables Problem eingehandelt hat.

(jss)