Cebit

Wirtschaftsministerium zeigt "Theseus"-Teilanwendungen

200 Millionen Euro für das "Internet der Dienste".

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Es ist das bislang größte Forschungsprojekt, das das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) jemals angeschoben hat: 100 Millionen Euro nimmt das Referat für die Entwicklung konvergenter Informations- und Kommunikationstechnologien bis August 2012 in die Hand, um im Rahmen des Vorhabens "Theseus" neue Anwendungen für das "Internet der Dienste" entwickeln zu lassen. Weitere 100 Millionen sollen von Industrie- und Forschungspartnern wie SAP, Siemens, Bertelsmann, Fraunhofer-Gesellschaft, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und mehreren Universitäten kommen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

In Berlin präsentierte das BMWI nun vor Journalisten die einzelnen Theseus-Teilanwendungen, die im März auf der CeBIT erstmals vor Publikum gezeigt werden sollen. Insgesamt sechs Bereiche werden abgedeckt: Mit "ALEXANDRIA" wird eine mit Web-2.0-Elementen angereicherte Wissensdatenbank geplant, "CONTENTUS" soll Bibliotheksbestandteile digitalisieren und semantisch erfassen helfen, "MEDICO" bringt Medizindatenbanken ins Netz, "ORDO" hilft bei der Ordnung digitaler Informationen, "PROCESSUS" soll Unternehmensprozesse und Wissensmanagment vereinfachen und "TEXO" eine Infrastruktur für neue internetbasierte Dienste liefern.

Wie sich in Berlin feststellen ließ, befinden sich diese "Use Cases" (Anwendungsszenarien) aktuell in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. So konnte "CONTENTUS", an dem unter anderem die Deutsche Nationalbibliothek beteiligt ist, etwa bereits mit Live-Daten gezeigt werden, während "PROCESSUS" unter Beteiligung der empolis GmbH, das sich anfänglich auf den Bereich Maschinenbau konzentriert, erst in Form eines Demonstrators vorlag. Theseus ist Nachfolger des 400 Millionen Euro schweren deutsch-französischen Suchmaschinenprojektes "Quaero", das 2006 an Differenzen zwischen den Projektbeteiligten scheiterte.

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(bsc)