Wissenschaftspark Cybernarium kämpft um Investoren

Der seit zwei Jahren in Darmstadt geplante Wissenschaftspark "Cybernarium" werde aber auf jeden Fall umgesetzt, sind sich die Initiatoren sicher.

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  • dpa

Für den seit zwei Jahren in Darmstadt geplanten Wissenschaftspark Cybernarium hat sich noch immer kein Investor gefunden. "Im Wirtschaftsleben fehlt der Mut und das Vertrauen in gute Projekte", sagte Oberbürgermeister Peter Benz (SPD) am Freitag zur Eröffnung einer zweitägigen Sonderschau der Exponate. In dem weltweit einzigartige Projekt Cybernarium sollen die Einsatzmöglichkeiten der virtuellen und erweiterten (augmented) Realität gezeigt werden. Die Baukosten werden mit 30 Millionen Euro angegeben.

"Wir werden das Projekt umsetzen", gab sich der Initiator des Parkes, Professor José Luis Encarnacao, zuversichtlich. Derzeit werde intensiv mit mehreren Investoren verhandelt. Im besten Falle könne ein bereits vorhandenes Gebäude umgestaltet werden. "Dann ist eine Eröffnung noch Ende dieses Jahres möglich", sagte Encarnacao, der wegen der laufenden Verhandlungen keine näheren Angaben machen wollte.

An der ursprünglichen Planung hat sich nichts geändert. Im Cybernarium sollen rund 90 Exponate ausgestellt werden. Sie stammen fast alle aus dem Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt, das auch für die ständige Weiterentwicklung sorgen soll. Zu den Ausstellungsstücken gehören unter anderem virtuelle Führungen durch den Dom von Siena, die Höhlen von Dunhuang sowie die Raumstation ISS. Daneben werden Einsatzmöglichkeiten von augmented reality in der Schule sowie in der Mediziner-, Astronauten- und Architekturausbildung demonstriert. Auch Computerkunstwerke und -spiele sollen zu sehen sein. Das Herzstück der Anlage bildet ein interaktives Kino mit Laserprojektoren und 18 Leinwänden.

Etwa 20 Exponate sollen im Herbst auf eine Tour durch Deutschland und das deutschsprachige Ausland gehen. Auftakt wird vermutlich München sein. "Wir wollen damit für das Cybernarium werben, Erfahrungen sammeln und neue Kooperationspartner finden", sagte Encarnacao. Denkbar sei, dass Firmen beim IGD Simulationen bestellen, die dann ausgestellt werden könnten. Die bisherigen Erfahrungen mit den Exponaten zeigten, dass eine große Nachfrage bestehe, sagte Cybernarium-Geschäftsführer Rolf Kruse. Bei einer ersten Präsentation im vergangenen Jahr in Darmstadt habe es lange Warteschlangen gegeben. Dies beweise, dass der Wissenschaftspark gute wirtschaftliche Chancen besitze.

Für die zweitägige Sonderschau sei nur ein begrenztes Kontingent von 1300 Karten mit festgelegter Eintrittszeit angeboten worden, damit alle Besucher die Exponate ausprobieren könnten, sagte Kruse: "Die Karten waren innerhalb kurzer Zeit weg, obwohl wir keine Werbung gemacht haben." Fast drei Viertel der Besucher kauften ihr Ticket übers Internet. (dpa) / (jk)