YouTuber prüfen Burn-in beim Steam Deck OLED
Zwei YouTuber haben versucht zu simulieren, wie anfällig das Steam Deck OLED für Burn-in ist. Im schlimmsten Fall kann der unter 1000 Stunden sichtbar werden.
Die aufgefrischte Version des Steam Deck mit OLED-Display hat einhellig viel Lob eingeheimst, auch in unserem Test. Wie für ein OLED-Display typisch, zeigt es satte Farben und enorme Kontraste, dabei agiert es auch noch äußerst schnell. Eine der größten Sorgen von OLED-Käufer, egal ob es um Schreibtisch- oder Mobildisplays geht, ist die Lebenserwartung der neuen Technik. Das Stichwort lautet „Burn-in“ und beschreibt die (ungleichmäßige) Abnutzung der organischen Leuchtschichten der Anzeige durch statische Anzeigeelemente, die zu Geisterbildern führt.
Zwei YouTuber, Wulff Den und The Phawx, haben versucht zu simulieren, wie anfällig das Steam Deck mit OLED-Anzeige für Burn-in ist – wenngleich nicht unbedingt mit praxisnahen Szenarien, um den Vorgang zu beschleunigen. Wulff Den ließ die mobile Spielekonsole über 1500 Stunden dauerhaft eine Szene aus dem Spiel The Legend of Zelda: Breath of the Wild anzeigen und fügte noch einen Farbbalken hinzu. Phawx nahm hingegen ein selbst erstelltes Programm zu Hilfe, das gut 750 Stunden lang einige Schriftzüge in verschiedenen Farben im SDR- und HDR-Modus (normale und Hochkrontrastdarstellung) bei unterschiedlicher Helligkeit zeigte. Beide sind auf ihre Art die Worst-Case-Szenarien, denn unveränderte Bildinhalte, zudem bei hoher Helligkeit, fordern die Leuchtschichten besonders. Sind die Inhalte dann noch einfarbig, sodass sich eine Leuchtschicht stärker abnutzt, kommt es möglicherweise noch schneller zu Geisterbildern.
Leichte Phantombilder ab 750 Stunden
Phawx beobachtete nach seinem 750-stündigen Test, dass die weißen Schriftzüge seines Testbilds tatsächlich stets leicht erkennbar waren. Je heller das Display sie hatte zeigen müssen, umso ausgeprägter war der Effekt. Und dort, wo die farbigen Schriftzüge standen, erkannte man einen Schatten, wenn der Bildschirm diese Farbe vollflächig zeigte.
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Trotz anderer Methodik kommt Den Wulff zu ähnlichen Ergebnissen. Nach 63 Tagen oder rund 1500 Stunden konnte auch er auf seinem Steam Deck OLED Geisterbilder beobachten. Am ausgeprägtesten waren sie erwartungsgemäß dort, wo in seinem Farbbalken ein schwarz-weißes Streifenmuster erschien; wo die hellen Streifen gewesen waren, war auf praktisch jedem Hintergrund zu erkennen. Doch wie bei Phawx zeigte sich auch, dass einzelne Farben durch Abnutzung verblassten, in Spielszenen also Phantommuster erschienen.
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Einschätzung: In der Praxis halb so wild
Auch bei der Einschätzung sind sich beide Tester einig: In der Praxis sollten sich Spieler keine allzu großen Sorgen wegen Burn-in machen, denn dass man dasselbe Spiel mit unveränderten Anzeigeelementen pausenlos und bei sehr hoher Helligkeit zockt, ist wohl die absolute Ausnahme. Beide geben unter anderem den Tipp, das Steam Deck OLED unter der Helligkeitseinstellung 75 Prozent zu betreiben. Darüber werde das Display ohnehin nicht mehr heller, sondern wirke nur durch digitale Nachbearbeitung so.
Einige Tipps zur Pflege von organischen Displays haben wir kürzlich im Artikel so verhindert man einen Burn-in bei OLEDs und das versprechen die Hersteller gegeben und auch Neun OLED-Displays fürs Büro und zu Hause getestet.
(bkr)