Zwei mutmaßliche Raubkopierer in Erfurt verhaftet

Durch den Handel mit illegalen Kopien von Programmen der Hersteller Microsoft, Adobe und Corel haben zwei mehrfach vorbestrafte Männer laut der Staatsanwaltschaft in Mühlhausen (Thüringen) einen Schaden in Millionenhöhe verursacht.

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Von
  • Dorothee Wiegand

Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat heute früh zwei Erfurter verhaftet, denen der gewerbsmäßige Handel mit Software-Raubkopien vorgeworfen wird. Zurzeit laufen an mehreren Stellen Durchsuchungen, um Beweismaterial sicherzustellen. Die beiden 33-jährigen Männer sollen einen Schaden in Millionenhöhe verursacht haben. Beide sind mehrfach vorbestraft.

Seine Behörde ermittle in diesem Fall wegen gewerbsmäßigem Betrugs und wegen Verstoßes gegen das Urheberrechtsgesetz, teilte der Sprecher der thüringischen Staatsanwaltschaft, Dirk Germerodt, im Gespräch mit heise online mit. Ein Schaden von über 40.000 Euro sei bereits konkret durch Straftaten verifiziert. "Wir wissen aber, dass es mehr ist und rechnen mit einem Schaden von 1,7 Millionen Euro" erklärte Germerodt.

Von Januar 2007 bis Mitte 2009 hätten die beiden Beschuldigten über mehrere eBay-Konten und einen Account beim Internethändler Amazon illegale Kopien von Programmen der Firmen Microsoft, Corel und Adobe verkauft, so der Sprecher. Etliche Käufer stellten später fest, dass sie statt Original-Ware eine Raubkopie erhalten hatten und erstatteten Anzeige. Die Anzeigen wurden zunächst beim Thüringer Landeskriminalamt zusammengeführt und schließlich zur weiteren Verfolgung an die Staatsanwaltschaft Mühlhausen übergeben. Diese ermittelte bereits in anderen Fällen von Internet- und Software-Piraterie erfolgreich, so auch im Fall der Download-Plattform FTPWelt, der 2004 aufgedeckt wurde und 2007 zu einem Strafprozess am Landgericht Mühlhausen führte.

(dwi)