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iPhone-Apps: Keine Rückerstattung für Abonnements

Leo Becker
App Store

Für Apps gibt es ein Rückgaberecht, Abonnements sind nun aber ausgeschlossen.

(Bild: dpa, Alex Heinl/Archiv)

Apple hat eine Rückerstattung für Abos in den Geschäftsbedingungen ausgeschlossen. Für Opfer von Abo-Nepp wird es umständlich.

Nutzer können bei Problemen mit iPhone-Apps eine Rückerstattung des Kaufpreises bei Apple beantragen, davon sind neuerdings aber Abonnements explizit ausgeschlossen: "Für wiederkehrende Zahlungen kann keine Rückerstattung angefordert werden", vermerkt der Konzern in einem vor wenigen Wochen aktualisierten Support-Dokument, das erklärt, wie ein entsprechender Erstattungsantrag für Einkäufe von Software und Inhalten gestellt wird.

Ein Grund oder weiterführende Informationen werden dort nicht aufgeführt, stattdessen merkt Apple nur an, es sei jederzeit möglich, das Abonnement zu kündigen. Um die Übersichtsseite mit Abonnements aufzurufen, müssen Nutzer mehrere Schritte auf dem iPhone durchführen – und genau wissen, wo zu suchen ist. Bereits erfolgte Abo-Zahlungen werden bei einer Kündigung nicht zurückerstattet, diese greift erst nach Ende der Abolaufzeit.

App-Abonnements auf iPhone verwalten (0 Bilder) [1]

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Die Änderung betrifft offenbar auch das 14-tägige App-Rückgaberecht, das Apple in Europa seit gut vier Jahren einräumen muss. "Wenn Sie Ihre Bestellung rückgängig machen möchten, können Sie diese binnen 14 Tagen nachdem Sie die Rechnung erhalten haben ohne Angabe von Gründen widerrufen", wie Apple in den App-Store-Geschäftsbedingungen unter Widerrufsrecht aufführt. Inzwischen ist die Passage aber um die Einschränkung "ausgenommen sind Abonnementdienste in Apps von Dritten" ergänzt worden.

Ärgerlich ist dies besonders für Opfer von Abo-Nepp in iPhone-Apps [3], eine Betrugsmasche, die sich Berichten zufolge zum Millionengeschäft entwickelt hat.

Der neue Passus findet sich erst seit einigen Wochen in Apples Support-Dokument zu Rückerstattungen.

Der neue Passus findet sich erst seit einigen Wochen in Apples Support-Dokument zu Rückerstattungen.

Unerfahrene Nutzer werden dabei mit verschiedenen cleveren Tricks zum Abschluss von teuren In-App-Abonnements gelockt, die mitunter mehrere Hundert Euro pro Monat kosten.

Betroffene können dennoch versuchen, ihr Geld zurückzuerhalten: Falls der bisherige bequeme und automatisierte Weg über reportaproblem.apple.com [4] nicht mehr ans Ziel führt, sollten Nutzer versuchen, den Apple-Support direkt zu kontaktieren – etwa per Chat oder E-Mail –, und den Fall dort im Detail schildern.

Apple hat im vergangenen Herbst begonnen, besonders auffällige Betrüger-Apps rauszuwerfen [5] – darunter solche, die den Nutzer zum Auflegen des Fingers bewegen wollten, um so einen Abschluss des Abonnements per Fingerabdruck zu autorisieren [6]. (lbe [7])


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[3] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Millionenumsaetze-mit-Abo-Nepp-in-Apples-App-Store-4120383.html
[4] https://reportaproblem.apple.com/
[5] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Abzocke-durch-teure-Abonnements-Apple-wirft-erste-Apps-raus-4193587.html
[6] https://www.heise.de/mac-and-i/meldung/App-Store-Betrug-mit-Touch-ID-Geraeten-4239342.html
[7] mailto:lbe@heise.de