Über 1000 Bluetooth-Produkte zertifiziert

Keine Technik hat in so kurzer Zeit so viele verschiedene Geräte hervorgebracht wie Bluetooth.

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Von
  • Jörg Wester

Die 1999 ins Leben gerufene Kurzstreckenfunktechnik Bluetooth mit einer Reichweite von meist rund 10 Metern hat innerhalb von nur vier Jahren mehr als 1000 verschiedene Produkte hervorgebracht, die die Website des Bluetooth Qualification Program aufführt. Zwar hat die Bluetooth Special Interest Group (SIG) bereits im Dezember 2002 das 1000. Bluetooth-Gerät gefeiert, doch dabei hat die Hersteller-Organisation Geräte mit Bluetooth-Funk mitgezählt, die zertifizierte Funk-Komponenten enthalten. Dem gegenüber führt die Liste Bluetooth Qualification jedes qualifizierte Produkt nur einmal auf; manche Komponenten der Liste funken in verschiedenen Endprodukten.

Bluetooth ist angetreten, um sämtliche PC-Kabelverbindungen abzulösen. Daher auch die Vielzahl der Geräteklassen; keine Funktechnik hat in so kurzer Zeit so viele verschiedene Geräte hervorgebracht wie Bluetooth. Zum Beispiel arbeiten etwa 50 Mobiltelefone, 25 Netzwerk-Zugangsgeräte und ebenso viele Handhelds und Sprechgarnituren, mehr als 100 Notebooks und einige Motherboards mit dem Nahfunk. Daneben dienen hunderte von Komponenten, Testgeräten und Programme hauptsächlich der Produktentwicklung.

Die junge Technik bringt zudem neue Geräteklassen hervor, für die es bislang wenige Produkte gibt: Digital-Kameras und Camcorder, Präsentationshilfen, Tastaturen, Mäuse, Schnurlostelefone, Drucker und Freihand-Telefone für den Pkw-Innenraum beispielsweise.

Auch an unerwarteten Orten taucht Bluetooth auf: im WC, das Messwerte über den Stuhlgang funkt, aber auch in Mikrowellen-Öfen, Wasch- und Trockenmaschinen und Kühlschränken. Der Kugelschreiber, der das Geschriebene zum Beispiel an das Handy schickt, ist so einzigartig wie der Stift, der filmt und Texte scannt.

1999, als die Bluetooth-Spezifikation 1.0b verabschiedet wurde, waren die Erwartungen an die Kurzstrecken-Funktechnik hoch. Eine Studie sagte gar voraus, dass Bluetooth schon 2002 in mehr als 100 Millionen Mobiltelefonen funken würde; jedoch kam erst im Frühjahr 2001 das erste Bluetooth-Produkt für Verbraucher heraus. Es war Ericssons Headset HBH-10 im Bundle mit dem Bluetooth-Aufsteckmodul für das Mobiltelefon T28 -- danach kam Bluetooth nur zögerlich voran, so dass nach zwei Jahren Wartezeit viele Interessenten enttäuscht waren.

Inzwischen gibt es hunderte Handys, USB-Adapter und dergleichen. "50 bis 60 Prozent aller Bluetooth-Produke, die die Bluetooth-Qualification-Liste führt, eignen sich für den Endnutzer. Und ihr Anteil am gesamten verfügbaren Geräte-Pool steigt", meint Anders Edlund, Marketing Direktor der SIG im Gespräch mit heise online. (jwe)