ver.di-Vorstand verteidigt Kompromiss im Telekom-Streit

Von der Einigung profitierten beide Seiten, hieß es bei der Gewerkschaft. Für die Telekom liege der Vorteil darin, dass die Lohnverlaufsbahn flacher werde; und für die Beschäftigten liege er darin, dass die Löhne dank Ausgleichszahlungen stabil blieben.

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  • dpa

Die Gewerkschaft ver.di hat den Kompromiss mit der Deutschen Telekom im Streit um die Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern verteidigt. "Die Löhne für die betroffenen Mitarbeiter bleiben stabil", sagte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder am Donnerstag gegenüber dpa-AFX. Erreicht werde dies trotz der Senkungen von 6,5 Prozent durch die vereinbarten Ausgleichszahlungen und künftige Lohnerhöhungen, die im Schnitt bei 2,1 Prozent liegen müssten. "Das haben wir in den vergangenen Jahren immer erreicht."

In den ersten 18 Monaten erhalten die Beschäftigten durch die Ausgleichszahlungen weiter den vollen Lohn. Die dann stufenweise sinkenden Ausgleichszahlung sollen laut Schröder durch die angepeilten Lohnerhöhungen ausgeglichen werden. "Die individuellen Gehälter bleiben damit unverändert", so Schröder.

Telekom und ver.di hatten am Mittwoch nach einem Verhandlungsmarathon und fünf Wochen Streik einen Kompromiss für die Gründung des neuen Bereichs T-Service gefunden, in den rund 50.000 Mitarbeiter verlagert werden sollen. Ursprünglich hatte der Bonner Konzern eine Lohnsenkung von zwölf Prozent gefordert und dies mit dem harten Wettbewerbsumfeld begründet. Von der Einigung profitierten beide Seiten, sagte Schröder, der auch im Aufsichtsrat der Telekom sitzt. "Für die Telekom liegt der Vorteil darin, dass die Lohnverlaufsbahn flacher wird, und für die Beschäftigten liegt er darin, dass die Löhne stabil bleiben."

Dem Kompromiss müssen noch die Beschäftigten der Telekom zustimmen. Sollten diese ablehnen, dann kann die Telekom T-Service im Alleingang gründen. "Dann hätten wir keine Ausgleichszahlung und Einschnitte bei den Löhnen von zum Teil deutlich über zwölf Prozent", sagte Schröder. Die Telekom senkt durch den Konzernumbau ihre jährlichen Kosten um 500 bis 900 Millionen Euro. Die größte Einsparung erzielt der Konzern durch die Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden, wodurch weniger Arbeit an Fremdfirmen vergeben werden muss.

Siehe zum Arbeitskonflikt bei der Telekom auch:

(dpa) / (jk)