Anklage gegen Ex-Infineon-Chef Schumacher zugelassen

Der frühere Infineon-Chef Ulrich Schumacher muss sich vor Gericht verantworten. Ihm werden Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, Untreue, versuchter Betrug und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der frühere Infineon-Chef Ulrich Schumacher muss sich vor Gericht verantworten. Wie das Oberlandesgericht München am Donnerstag mitteilte, wurde die Anklage der Staatsanwaltschaft München gegen den Manager am Mittwoch zur Hauptverhandlung zugelassen. Die Vorwürfe gegen Schumacher lauten auf Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr in acht Fällen, Untreue, versuchten Betrug und Steuerhinterziehung in acht Fällen. Erster Verhandlungstermin ist der 14. September. Angesetzt sind 15 Verhandlungstage.

Unter anderem soll Schumacher in den Jahren 2000 bis 2003 Geld von dem damaligen Sponsorenvermittler Udo Schneider angenommen und damit die Teilnahme an privaten Autorennen finanziert haben. Der Vermittler soll ihn so zum Erhalt der Geschäftsbeziehungen bewogen haben. Ein Sprecher von Schumacher sagte am Donnerstag auf Anfrage, Schumacher sehe dem Verfahren gelassen entgegen und habe Vertrauen in die Rechtsprechung. Er habe nie auch nur einen Cent angenommen.

Früheren Berichten zufolge geht es um Gelder in Höhe von mindestens 300.000 Euro, die Schumacher von Schneider in bar erhalten haben soll. Schneider, der wegen Schmiergeldzahlungen an Infineon-Manager im Herbst 2006 zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, soll den damaligen Konzernchef mit den Zahlungen zur Fortsetzung ihrer Geschäftsbeziehung bewogen haben. Schumacher ist seit September 2007 CEO des chinesischen Auftragsfertigers Grace Semiconductor. (pmz)