DDOS-Angreifer vor US-Gericht
Der Brite Lee Graham Walker und der deutsche Schädlings-Programmierer Axel Gembe stehen in San Francisco unter der Anklage, im Jahr 2003 zwei US-amerikanische Webshops per DDOS-Attacke lahmgelegt zu haben.
Der Brite Lee Graham Walker und der deutsche Schädlings-Programmierer Axel Gembe stehen in San Francisco vor einem Geschworenengericht unter der Anklage, im Jahr 2003 zwei US-amerikanische Webshops per DDOS-Attacke lahmgelegt zu haben. Den Angeklagten, die sich nicht in Gewahrsam befinden, wird Verschwörung und Beschädigung von Computer-Netzwerken vorgeworfen, worauf ihnen eine Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis droht. Walker und Gembe sollen gemeinsam ein Botnet aufgebaut und dieses genutzt haben, um die Websites der Elektronik-Händler WeaKnees und Rapid Satellite mit einer verteilten Denial-of-Service-Attacke für zwei Wochen außer Gefecht zu setzen. WeaKnees macht auf Grund des Vorfalls einen Schaden von 200.000 US-Dollar geltend.
Auftraggeber des Angriffs war laut Anklage ein Mitbewerber der Geschädigten, der flüchtige Jay R. Echouafni, damaliger Eigentümer des Satelliten-TV-Anbieters Orbit Communications, sowie sein 2004 verurteilter, geständiger Geschäftspartner Paul Ashley. Die am vergangenen Donnerstag vom US-Department of Justice verkündete Anklage gegen Walker und Gembe folgt aus der ersten erfolgreichen FBI-Untersuchung einer DDOS-Attacke gegen eine gewerbliche Website, wie das Ministerium erklärte.
Gembe, Entwickler und Namensgeber der Schädlingsprogramme Agobot und Phatbot, stand wegen seiner Beihilfe zu DDOS-Angriffen auf US-Webseiten bereits 2006 in Waldshut vor Gericht und wurde nach Jugendstrafrecht zu einer Haftstrafe von einem Jahr Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Weitere Straftaten, etwa den Einbruch Gembes ins Intranet des US-Spieleherstellers Valve zum Diebstahl des Quellcodes zum Spiel Halflife 2, hatte die Staatsanwaltschaft damals nicht verfolgen können, weil Valve auf einen Strafantrag verzichtet hatte. (hps)