Ericsson und Telenor entschuldigen sich für Kinderarbeit bei Lieferanten

In vier Stahlwerken wurden Mobilfunkmaste unter Bedingungen produziert, die den von den Kunden in Schweden und Norwegen selbst festgelegten Standards für Arbeitsschutz und Sicherheit massiv zuwiderliefen.

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  • dpa

Die skandinavischen Telekommunikations-Konzerne Ericsson und Telenor haben Kinderarbeit bei Lieferanten in Bangladesch zugegeben und sich dafür entschuldigt. Beide Unternehmen bestätigten Angaben in einem dänischen TV-Dokumentarfilm. Danach wurden in vier Stahlwerken Mobilfunk-Maste für Ericsson und Telenor unter Bedingungen produziert, die den von den Kunden in Schweden und Norwegen selbst festgelegten Standards für Arbeitsschutz und Sicherheit massiv zuwiderliefen.

Nach dem Bericht des dänischen Dokumentarfilmers Tom Heinemann arbeiteten in den Werken unter anderem Kinder elf Stunden täglich für einen Dollar Lohn. Arbeiter montierten die bis zu 75 Meter hohen Masten ohne jede Sicherheitsvorkehrungen. Sowohl Ericsson wie Telenor erklärten laut dpa, davon nichts gewusst zu haben. Sie hätten ihre Geschäftsverbindungen mit drei der vier genannten Werke abgebrochen. Telenor erklärte zudem, Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferern gründlich zu untersuchen und sicherzustellen, dass die in den Verträgen festgelegten Standards eingehalten würden.

Beide Unternehmen gehören zu den Unterzeichnern von UN-Regeln über Mindeststandards an allen Arbeitsplätzen. Diese verbieten unter anderem Kinderarbeit. Ericsson schrieb in einer Presseerklärung: "Die unglücklichen Umstände in Bangladesch sind inakzeptabel. Wir bedauern zutiefst, dass unsere Kontrollen nicht besser gewesen sind." (dpa) / (jk)