Ermittlungen wegen Daten-Diebstahl bei T-Mobile vor Wiederaufnahme
Die Staatsanwaltschaft Köln hatte im Juni die Ermittlungen zum Diebstahl von 17 Millionen Kundendatensätzen eingestellt. Nun hat die Staatsanwaltschaft Bonn die Akten zu dem Fall angefordert.
Die Ermittlungen um den Diebstahl von 17 Millionen Datensätzen der Telekom-Tochter T-Mobile werden voraussichtlich neu aufgerollt. "Die Staatsanwaltschaft Bonn hat die Akten zu dem Fall bei uns angefordert", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln heute. Die Kölner Ermittlungsbehörde hatte ihre Untersuchungen des Falles im Juni eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Bonn prüfe nun, ob sie das Verfahren übernehmen wolle.
Die Telekom hatte nach dem Diebstahl der Kundendaten im Jahr 2006 Anzeige in Köln gestellt und den Fall damit ins Rollen gebracht. Bei Durchsuchungen und durch eine interne Ermittlung des Bonner Konzerns wurden umfangreiche Datensätze sichergestellt. Allerdings sind die Daten noch immer auf dem Markt, wie der Mainzer Erotik-Unternehmer Tobias Huch heute auch gegenüber dpa-AFX bestätigte. "Ich habe noch immer die Datensätze auf meinen Rechnern." Von der Staatsanwaltschaft sei er nicht kontaktiert worden.
Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt in einem separaten Fall wegen Diebstahls von Telekom-Kundendaten. Nach Informationen von dpa- AFX drängt die Telekom auf Wiederaufnahme der Ermittlungen und führt dazu entsprechende Gespräche. Bei der Behörde war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.
Siehe dazu auch:
- Bericht: Erotik-Unternehmer lagert T-Mobile-Kundendatenbank
- Kriminalbeamte fordern "Safe" fĂĽr Daten von Telefonkunden
- Jede zweite Rufnummer in den falschen Händen
- Sicherheitsrisiko Telekomgate
- Alter Raub, neuer Skandal: 17 Millionen Telekom-Nummern entwendet
(dpa) / (anw)