Experten diskutieren Zukunft des barrierefreien Internets

Auf einer Expertentagung will die Aktion Mensch Vorschläge erarbeiten, wie sich die Nutzbarkeit des Internets für Menschen mit Behinderungen verbessern lässt.

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Von
  • Angela Meyer

"Wo stehen wir in der aktuellen Debatte zum Thema barriere­freies Internet? Welche Ziele, Visionen und Anforderungen verbinden wir mit der Zukunft des Internets? Wie und in welchem Zeitrahmen können wir diese Zukunftsbilder realisieren?" Diesen Fragen will eine Tagung der Einfach-für-Alle-Initiative der Aktion Mensch am 6. Mai im Wissenschaftspark Gelsenkirchen nachgehen. Die Tagung "Konzepte und Zukunftsbilder für ein Barrierefreies Internet" betrachte aus der Perspektive von Gesellschaft, Wirtschaft, Technik und Design das Thema Barrierefreiheit, erklärt Iris Cornelssen, Projektleiterin bei der Aktion Mensch. Ziel sei es, gemeinsam mit rund 300 Fachleuten aus Behörden, Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Medien konkrete Lösungsansätze zu entwickeln und so Anbietern und Entwicklern von Internet-Angeboten zu helfen, diese barrierefrei zu gestalten. Angekündigt sind neben renommierten Webentwicklern unter anderem Experten von Fraunhofer, dem Gesundheitsministerium, Microsoft, Pfizer, Postbank, den Universitäten Berlin, Bremen, Dortmund, Duisburg-Essen und Rostock, Vodafone, Wikimedia, dem World Wide Web Consortium (W3C), Yahoo! sowie den Verbänden der Behindertenhilfe und -selbsthilfe.

Den Auftakt der Tagung bildet die Präsentation einer Studie zur Nutzung des Web 2.0 durch Menschen mit Behinderungen. Für die Studie haben unter anderem mehr als 600 Menschen mit Behinderungen an einer Online-Umfrage teilgenommen und Auskunft darüber gegeben, welche Webanwendungen sie nutzen und auf welche Barrieren sie dabei stoßen.

Im Zentrum der Tagung stehen 16 Workshops zu den vier Themenbereichen Gesellschaft, Wirtschaft, Programmierung und Technik sowie Webdesign. Die Experten wollen sowohl diskutieren, welche konkreten Projekte bereits umgesetzt werden, als auch der Frage nachgehen, was Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Internetschaffende in Zukunft zum barrierefreien Internet beitragen können.

Neben den Besuchern sollen sich auch externe Teilnehmer an der Tagung via Chat oder E-Mail mit Fragen, Statements und Kommentaren an der Debatte beteiligen können. Experten und Entscheider, die bislang keine Einladung zur Tagung erhalten haben, aber am Thema barrierefreies Internet interessiert sind, können sich per E-Mail noch um freie Tagungsplätze bewerben.

Zum Abschluss der Tagung fällt der offizielle Startschuss für den BIENE-Wettbewerb 2008, mit dem die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die besten barriere­freien, deutsch­sprachigen Internetangebote suchen. Seit 2003 haben sich mehr als 1000 Unternehmen, bundesweit arbeitende Organisationen sowie Behörden und Ministerien an diesem Wettbewerb beteiligt. (anm)